Der für den verletzten Vitus Eicher gekommene Aaron Siegl rettete seinem Team in der 2. Halbzeit den einen Punkt.

Erneut kam die U19 des TSV 1860 München in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest gegen ein „Kellerkind" nicht über ein Unentschieden hinaus. Im Derby gegen die SpVgg Unterhaching trennten sie beide Teams 0:0. Nach starkem Beginn ließen die Junglöwen immer mehr nach, hatten in der Schlussminute Glück, dass es bei dem Punktgewinn blieb.

Von Beginn an übten die Junglöwen Druck aufs Unterhachinger Tor aus. Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung absolviert, da hatten bereits Holger Knartz und Tarik Camdal die Chance zum 1:0. Nach einer flachen Hereingabe von Peniel Mlapa von der rechten Seite scheiterten sie nacheinander am SpVgg-Torwart Matthias Luginger (1.). Zwei Minuten später fand auch Mlapa seinen Meister in Luginger, als dieser seinen 16-Meter-Schuß aus Mittelstürmer-Position abwehrte (3.). Erstmals gefährlich vors Löwen-Tor kamen die Unterhachinger nach etwa 20 Minuten. Zunächst parierte 1860-Keeper Vitus Eicher einen Freistoß von Vitus Hörterer aus halbrechter Position zur Ecke (20.). Im Anschluss an den Eckball von rechts klärte Eicher erneut (21.). In der 34. Minute gab es für die Hausherren halbrechts einen Freistoß aus 25 Meter. Daniel Pirker schoss das Leder aber genau auf Hachings Keeper Luginger. Beim 18-Meter-Schuss von Camdal musste Luginger nicht eingreifen, da der Ball links vorbei ging (43.). Kurz vorm Pausenpfiff war es Mlapa, der eine Linksflanke knapp verfehlte (45.).

Nach der Pause stand Aaron Siegl bei den Weiß-Blauen für Eicher im Tor, der verletzt in der Kabine bleiben musste. Das Team von Claus Schromm konnte im zweiten Durchgang zu keinem Zeitpunkt mehr an die Anfangsphase anknüpfen, verlor in einer immer schwächer werdenden Partie mehr und mehr die Kontrolle. Der erste Warnschuss der Hachinger kurz nach Wiederanpfiff. Nach einem langen Ball lief Lukas Schmitt alleine auf Torhüter Siegl zu, doch der konnte per Fußabwehr gegen den Angreifer den Rückstand verhindern (49.). Die einzige gute Möglichkeit in der 2. Halbzeit besaßen die Junglöwen in der 77. Minute. Im Anschluss an einen Eckball nahm Leonard Stolz das Leder direkt, sein 13-Meter-Schuss konnte ein SpVgg-Verteidiger knapp vor der Linie für seinen geschlagenen Keeper abwehren. In der letzten Minute hätten die Münchner Vorstädter beinahe noch den Siegtreffer erzielt. Nach einem Konter über die rechte Seite kam der eingewechselte Nils Neumüller zum Flanken. Der Ball kam hoch in die Mitte, wurde immer länger, sodass Siegl gerade noch mit einer Glanzparade das Leder über den Querbalken lenken konnte (90.). So blieb es beim torlosen Remis.

„Wir hätten in den ersten Minuten bereits in Führung gehen müssen", resümierte Ernst Tanner, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Löwen. „In der Folge haben wir immer mehr nachgelassen. In der 2. Halbzeit waren wir komplett aus dem Spiel. Am Ende konnten wir froh sein, wenigstens den einen Punkt gerettet zu haben." Der 42-Jährige fand das Ergebnis der Sechziger bedenklich, „weil wir auf allen Positionen die besseren Fußballer haben".

Fast identisch fiel die Analyse von Löwen-Coach Claus Schromm aus. „Wir sind gut gestartet, haben es aber versäumt, in Führung zu gehen. Danach wurden wir hektisch, haben das Spiel nicht mehr dominiert. Über die 2. Halbzeit legt man am besten den Mantel des Schweigens." Die Ursache für den Leistungsabfall nach „konzentriertem Beginn" kann der 39-Jährige nur erahnen. „Wenn wir nicht gleich das Tor machen, werden wir grundlos hektisch und gehen komplett von unserer Systematik weg. Das Ganze entwickelt sich dann zu einem Schneeball-Effekt."