Archiv 2008/2009 » Majdancevic verpasst kurz vor Schluss den Ausgleich

Den Löwen, wie hier Michael Schick, fehlte die körperliche Robustheit, um in Pfullendorf bestehen zu können.

Im zweiten Spiel in Folge blieben die Löwen beim 0:2 in Pfullendorf ohne Punkte und Tore. Nach einer ansehnlichen 1. Halbzeit setzten sich die Schwaben im zweiten Durchgang dank ihrer körperlichen Überlegenheit durch. Adem Sari (62.) und der eingewechselte Fabian Gerster in der Schlussphase (88.) erzielten die Treffer für die Gastgeber.

Personalien: U23-Cheftrainer Dieter Märkle musste in Pfullendorf weiterhin auf die Offensivkräfte David Manga (Zehenverletzung) und Roland Sternisko (Wadenverletzung) verzichten. Dazu kam Ralf Schmitt, der nach langer Pause und zuletzt drei Spielen in Folge eine Pause benötigte. Holger Knartz hatte am Freitagabend im Derby gegen Unterhaching (0:0) die A-Junioren verstärkt. Von den Profis kamen Torhüter Markus Krauss, Alexander Eberlein und Florian Jungwirth zum Einsatz.

Spielverlauf: Das Team von Trainer Dieter Märkle begann gut, hatte bereits in der 3. Minute die erste Möglichkeit nach einem Solo von Sandro Kaiser. Der 19-Jährige zog aus 20 Metern ab, der Ball setzte gefährlich auf, ging aber knapp rechts am Pfosten vorbei (3.). Erstmals wurden die Gastgeber in der 19. Minute im Anschluss an eine Standardsituation gefährlich. Patrick Haag hatte einen Freistoß aus 27 Metern in die Löwen-Mauer gesetzt, Harun Toprak kam fünf Meter vor dem Strafraum ans Leder, aber sein Nachschuss landete weit neben dem Tor von Markus Krauss. Die beste Chance der 1. Halbzeit besaßen die Weiß-Blauen sechs Minuten später. Kaiser setzte Philipp Hosiner gekonnt in Szene, der umdribbelte seinen Gegenspieler, kam aus zehn Metern in halbrechter Position mit links zum Schuss, aber im letzten Moment brachte ein SCP-Verteidiger den Fuß dazwischen, lenkte den Ball zur Ecke ab (25.). In der 31. Minute flankte Ewald Beskid einen Eckball zurück an die Strafraumgrenze, Toprak nahm das Leder volley, setzte es aber knapp neben das Löwen-Tor. Auf der Gegenseite kam Jonas Marz aus 25 Meter zum Schuss, aber der Ball versprang zuvor auf dem holprigen Geläuf, sodass er ihn nicht ideal traf und verzog (37.). Nochmals ein Aufreger kurz vor dem Halbzeitpfiff für die Sechziger: In der Nachspielzeit wurde Toprak in zentraler Position nicht angegriffen, also zog der 21-Jährige einfach ab. Zum Glück für die Löwen ging der Ball übers rechte Kreuzeck ins Tor-Aus (45.).

Den besseren Einstieg in die 2. Halbzeit hatten die Pfullendorfer. Adem Sari hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, seine Hereingabe kam zu Beskid, der den Ball aus sechs Metern nicht richtig traf, sodass 1860-Keeper Krauss parieren konnte (48.). Vier Minuten später flankte Florian Jungwirth von der rechten Seite vors SCP-Tor, Dominik Stahl stieg aus zehn Metern zum Kopfball hoch, traf das Leder nicht ideal, das über die Latte ging (52.). In der 62. Minute der Rückstand für die Löwen. Der eingewechselte Spetim Muzliukaj hatte Sari an der Strafraumgrenze wunderschön freigespielt. Der 23-jährige Türke ließ Krauss mit einem trockenen 15-Meter-Schuss keine Chance. Fünf Minuten später besaßen die Sechziger die Riesenmöglichkeit zum 1:1. David Schittenhelm spielte in die Tiefe auf Hosiner, der lief alleine auf Keeper Ralf Hermanutz zu, spitzelte den Ball seitlich an ihm, aber auch am Tor vorbei (67.). Drei Minuten später kam der Österreicher erneut zum Abschluss. Nach einem Pass von Maximilian Knauer schoß Hosiner aus spitzem Winkel links am kurzen Eck vorbei (70.). Der agile Muzliukaj prüfte in der 75. Minute Krauss mit einem 14-Meter-Schuss, den der Löwen-Keeper hielt. Ebenso blieb Krauss vier Minuten später Sieger bei einem 23-Meter-Schuss von Haag. In der 86. Minute hatten die Weiß-Blauen nochmals die Möglichkeit, wenigstens einen Punkt aus Pfullendorf mitzunehmen. Kaiser erlief sich einen von Florian Tausendpfund mit dem Kopf verlängerten langen Ball, flankte von rechts in die Mitte auf den kurz zuvor eingewechselten Danijel Majdancevic. Der 19-Jährige war total überrascht, plötzlich so frei vor Hermanutz an das Leder zu kommen, köpfte aus sechs Metern dem SCP-Keeper genau in die Arme (86.). Zwei Minuten später die endgültige Entscheidung. Einen langen Ball wollte Jungwirth mit der Brust zurück auf Torwart Krauss spielen, doch der eingewechselte Fabian Gerster durchschaute die Aktion, sprintete dazwischen und brauchte aus sechs Metern nur noch an dem machtlosen Krauss vorbei zum 2:0 einzuschieben (88.).

Ernst Tanner, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Löwen, hatte eine durchwegs überlegene Löwen-Mannschaft in den ersten 45 Minuten gesehen. „Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, waren technisch die bessere Mannschaft." Nach der Pause hätten sich dann die Gastgeber aufgrund der besseren Physis durchgesetzt. „Wir konnten vorne die Bälle nicht halten, Pfullendorf nutzte zunehmend seine körperlich Überlegenheit. Einige im Team verlassen sich nur auf ihre fußballerischen Fähigkeiten. Das ist in dieser Klasse zu wenig", monierte der 42-Jährige.