U19-Trainer Claus Schromm im Zwiegespräch mit Benjamin Birner. Fürs Derby fordert der 39-Jährige ein aggressives Vorgehen und eine konzentrierte Leistung seines Teams.



Rot gegen Blau, so lautet am Sonntag, 9. November, 11 Uhr, die Konstellation in der A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest, wenn im Grünwalder Stadion der FC Bayern den TSV 1860 München empfängt. „Bayern ist klarer Favorit", sagt Junglöwen-Trainer Claus Schromm, „sie haben ein großes Potenzial und eine unglaubliche Stärke in der Offensive."

Der ungeliebte Kontrahent von der Säbener Straße führt derzeit die Bundesliga-Tabelle mit 20 Punkten an, während die Löwen-U19 gerade mal auf die Hälfte der Zähler nach acht Spielen kommt. Zuletzt gab es im „kleinen" Derby gegen Schlusslicht SpVgg Unterhaching ein ernüchterndes 0:0. „Mit so einer Leistung wie gegen Haching werden wir gegen Bayern böse unter die Räder kommen", prophezeit der 39-jährige Schromm seinem Team. „Es war bezeichnend, dass unsere beiden Torhüter die stärksten Akteure auf dem Platz waren."

In der 1. Halbzeit stand Vitus Eicher zwischen den Pfosten. „Er bekam einen Tritt an die Schläfe, sein Sichtfeld war dadurch eingeschränkt", begründete Schromm die Auswechslung zur Pause. „Für Aaron Siegl war es sicherlich keine leichte Situation." Aber der Keeper machte seine Aufgabe gut, blieb ohne Gegentor. Eicher war anschließend zur Kontrolle im Krankenhaus, wo die Ärzte Entwarnung gaben. Seit Dienstag nimmt er wieder am Mannschaftstraining teil, könnte gegen die Bayern spielen.

Dagegen bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen bei Marius Willsch, der eine Viertelstunde vor Spielschluss gegen Haching das Feld verlassen musste. Ein Syndesmosebandabriss und ein doppelter Bänderriss wurden diagnostiziert, womit für den Mittelfeldspieler zumindest die Vorrunde beendet ist. Weiterhin fallen gegen den FCB Maxi Welzmüller und Marcel Kappelmaier aus. Welzmüller laboriert an einem Bänderriss im Sprunggelenk, Kappelmaier beklagt einen Faserriss in der Gesäßmuskulatur. Zurückkehren wird demnächst Verteidiger Daniel Roppert nach einer Fraktur im Wirbelsäulenbereich. Seit kurzem nimmt der 17-Jährige wieder am Trainingsbetrieb teil.

Egal wer letztlich aufläuft, die Marschroute gegen das Team von Kurt Niedermayer ist klar. „Wir dürfen ihnen keine Räume zum Spielen lassen", sagt Schromm, „sonst kommen wir unter die Räder." Offensiv seien die Roten überdurchschnittlich besetzt. Mit Marcel-Pascal Ebeling und Yannick Kakoko haben sie zwei starke Spitzen, dahinter ein spielstarkes Mittelfeld mit Gianluca Simari, Robert Soriano und Nicola Sansone. „Auch defensiv stehen sie gut. Das wird verdammt schwer", weiß Schromm.

Doch trotz der Außenseiterrolle - chancenlos sind die Junglöwen nicht. „Das ist ein Derby, solche Spiele leben vom Kampf und der Stimmung", sagt der Fußball-Lehrer. „Wir wollen kompakt stehen, aggressiv zu Werke gehen und schauen, was unterm Strich rauskommt." Und vielleicht bleibt die Löwen-U19 ihrem Ruf treu. Gegen Spitzenteams hat sie bisher immer gut ausgesehen, Probleme machten bisher immer nur die „Kellerkinder" ...