Die beispiellose Anschlagsserie in der indischen Metropole Bombay mit mehr als 100 Toten hat weltweit Trauer und Empörung ausgelöst. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich bestürzt und sorgte sich insbesondere um das Schicksal der Geiseln. Die Bundesregierung verurteile das Geschehen scharf, hieß es in dem veröffentlichten Kondolenzschreiben. "In dieser schweren Stunde sind unsere Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen", betonte Merkel.

Europas oberster Terrorbekämpfer Gilles de Kerchove zeigte sich vom Außmaß des Terrors überrascht. Die Fahnder hätten zwar eine Zunahme terroristischer Taten in Indien während der vergangenen Monate registriert, sagte er. Wegen der eher lokalen Aktionen habe man aber keine Warnung für Reisende aus Europa für nötig gehalten. Die EU wolle nun die Beziehungen zwischen ihrer Polizeibehörde Europol und Indien wiederbeleben.

US-Präsident George W. Bush bot Indien die Unterstützung seines Landes an. "Die Vereinigten Staaten verurteilen die Terroranschläge und werden weiterhin in dieser Zeit der Tragödie zum indischem Volk stehen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino. Nach Informationen von US-Medien will Washington der indischen Regierung mit Geheimdienstwissen und mit Spezialagenten helfen.

Der gewählte US-Präsident Barack Obama betonte, er sei "in Gedanken und in seinen Gebeten bei den Opfern". Die koordinierten Anschläge auf unschuldige zeigten, wie ernst die Bedrohung durch den Terrorismus sei, sagte ein Sprecher Obamas. Die USA müssten ihre Partnerschaft mit Indien und anderen Nationen in der Welt stärken, um terroristische Netze zu zerstören.

Der indische Premierminister Manmohan Singh geht davon aus, dass die Terroristen ihre Basis im Ausland haben. Indien werde es nicht dulden, wenn von den Nachbarländern aus Anschläge auf Indien verübt würden. "Wenn keine angemessenen Maßnahmen von ihnen ergriffen werden, wird das seinen Preis haben", drohte er.

Die französische EU-Ratspräsidentschaft sprach von der "Verbundenheit des indischen Volkes mit der Demokratie, gegen die sich diese Terrorhandlungen wenden". Die Ratspräsidentschaft der EU stehe in dieser dramatischen Prüfung an der Seite der indischen Nation. "Auf diese grausigen Angriffe in Bombay wird energisch geantwortet", erklärte unterdessen der britische Premierminister Gordon Brown. Er habe Indien jede Hilfe zugesichert.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sicherte dem indischen Volk und der Regierung seine Solidarität zu. Solche Gewalttaten gegen Zivilisten seien völlig inakzeptabel, sagte Ban in New York. Die Verantwortlichen müssten umgehend zur Verantwortung gezogen werden. Papst Benedikt XVI. forderte ein "Ende aller Terrorakte". Der Terrorismus untergrabe massiv den Frieden.