Der designierte US-Präsident Barack Obama will mit einem riesigen Konjunkturprogramm die US-Wirtschaft stabilisieren. «Wir brauchen Taten - und wir brauchen Taten jetzt», forderte Obama in seiner wöchentlichen Radioansprache am Samstag. Der demokratische Wahlsieger wird am 20. Januar US-Präsident George W. Bush im Weißen Haus ablösen. Obama versprach erneut, mit massiven Investitionen in die Infrastruktur des Landes, in die Modernisierung von Schulen und Krankenhäusern, Energiesparprojekte in öffentlichen Gebäuden sowie dem Ausbau der Breitband-Internet-Verkabelung 2,5 Millionen Arbeitsplätze zu schaffen oder bedrohte Arbeitsplätze zu retten.
Die geplanten Investitionen im Straßenbau wären die größten seit der Zeit von US-Präsident Dwight D. Eisenhower in den 50er Jahren, betonte Obama. Notwendig seien auch neue Heiz- und Beleuchtungssysteme in öffentlichen Gebäuden, weil «die US-Regierung derzeit die höchste Energierechnung der Welt zahlt».
«Es gibt keine schnellen oder einfachen Lösungen für diese Krise, die in vielen Jahren gemacht wurde, und es wird wahrscheinlich schlimmer werden, bevor es besser wird», hatte der Wahlsieger vom 4. November am Freitag betont. Wirtschaftsexperten rechnen mit der schlimmsten und längsten Rezession in den USA seit dem Zweiten Weltkrieg. Im November verzeichneten die USA laut den jüngsten Arbeitsmarktzahlen mit 6,7 Prozent Arbeitslosigkeit die schlechteste Quote seit 34 Jahren. Dabei schätzen manche Experten die reale Arbeitslosigkeit in den USA noch deutlich höher ein als die offiziellen Zahlen. Seit Dezember 2008 sind offiziell 1,91 Millionen Arbeitsplätze in den USA verloren gegangen. Allein im November gab es 533 000 Jobs weniger.
Erneut nannte Obama aber keine genauen Zahlen für seine Pläne. US- Medien hatten das Volumen des Konjunkturprogramms für die kommenden zwei Jahre auf eine Summe zwischen 150 und 700 Milliarden Dollar (118 Milliarden bis 550 Milliarden Euro) geschätzt.