Heute war ich mal wieder in der Kirche mit meiner Familie, also quasi zu Heiligabend. Allerdings in der Kinder-Christmesse, so wie jedes Jahr. Und jedes Jahr versinke Ich in Gedanken wenn Ich da so in der Kirche sitze. Man vertieft sich wie sich sein eigenes Leben doch verändert hat, wieviele Menschen in den letzten Jahren gestorben sind an die man hängt. Und wieviel Angst man hat noch Menschen zu verlieren deren natürliche Uhr früher oder später einmal ablaufen wird. Was hat das mit der Messe zu tun? Nun, wie jedes Jahr sitze Ich mit meiner Familie da drin, früher als Ich ein kleines Kind war fand Ich die Messe immer doof. Zumal es immer dasselbe war und damals der Glaube an Gott mehr ein nerviges Hindernis war als das Ich das ganze an mich ran habe lassen. Das heißt, mein Vater ist sehr Gläubig, nur umso älter Ich wurde umso mehr habe Ich diese Gläubigkeit in Frage gestellt. Ich bin aufgewachsen mit den Hinweisen meines Vaters, ich würde nicht gutes tun wenn Ich nicht zum Beichten gehe, Ich würde schlechtes tun wenn Ich lügen würde. Ich bin mit Vorsätzen über das Leben erzogen worden und bin Froh das Ich doch noch selbst die Kurve bekommen habe um selbst zu entscheiden was schlecht im Leben ist, und wie das ganze von Gott bewertet werden würde. Die Antwort ist das Gott keinen Menschen schlecht Bewertet, er ist auch nicht Böse wenn man nicht so sehr an Ihn glaubt. Zum Beichten muss Ich nicht in die Kirche gehen zum Pfarrer, sondern das mache Ich auf meine eigene Art und Weise wenn Ich mit dem Herrn da oben rede.
Und nun sitze Ich da, und bin enttäuscht. Kein Pfarrer ist da, nein die Messe machen ganz normale Menschen mit Ihren Versen und Texten die sie da vorne ablesen. Den Menschen wird gesagt wie schlecht es anderen Menschen gerade auf dieser Welt geht und man solle für diese Menschen Beten. Ich verstehe das nicht. Den Menschen allen Menschen wird dort weis gemacht wenn Sie jetzt für andere Menschen Beten denen es schlechter geht, und wenn man hinterher etwas Geld spendet wenn man aus der Kirche raus geht dann tut man gutes.
Diese Menschen gehen Heim und sobald sie den Kirchenbereich verlassen haben wird nicht mehr daran gedacht. Es fängt in der Kirche schon an. Gegen Ende will mir meine Mutter 20 Cent geben die Ich dann in den Spendenkorb legen soll, damit unsere Familie wenigstens einmal im Jahr etwas gutes tut. Ich habe Dankend abgelehnt und Ihr gesagt Sie soll meine für mich gedachten 20 Cent selbst mit reinschmeissen. Ich habe mein eigenes Geld dabei.
Und so geht es leider los, in dieser Hinsicht verstehe Ich die Kirche nicht, es ist nicht damit getan das man einmal im Jahr ein paar Cent für Hilfsbedürftige Menschen spendet. Jeder kann etwas tun das ganze Jahr über. Nicht nur einmal zu Weihnachten. Wir geben soviel Geld für allerlei aus. Und doch denken wir es reicht einmal im Jahr ein bisschen Geld in einen Korb zu schmeissen. Wir leben alle auf dieser Erde, es ist egal ob es Menschen gibt die an einen anderen Gott glauben, solange wir das alle Friedlich tun. Wir schalten Abends unseren Fernseher ein, es wird Berichtet von Afghanistan, ahh Krieg achso. Oder ist dort doch kein Krieg?? Die Politiker sagen es ist kein Krieg, na dann wird das wohl so sein. Danach läuft eine Dokumentation über Kinder die an Hungersnot sterben. In derselben Sendung wird von Kindern berichtet die wie Erwachsene schon Arbeiten müssen, oder die mit einem Maschinengewehr hinter einem Busch stehen und jeden der sich bewegt erschießen müssen. Aber das sind ja nur Dokumentationen....Zapp und der Fernseher ist aus, ach was wollte Ich grad machen ja genau PS3 zocken. So und nicht anders sieht es bei uns aus in unserer Welt. Das Elend und die Ungerechtigkeit ist weit weg. Viel wichtiger ist doch das wir dieses Jahr 5 Euro weniger Weihnachtsgeld bekommen haben als letztes Jahr, oder das der Spritpreis jetzt um 2 Cent gestiegen ist, Frechheit, Schweinerei, Skandal.
Ich will die Kirche nicht schlecht machen, nein Ich will auch Gott nicht schlecht machen. Der Herr hat mir schon viel geholfen in Situationen in die mir keiner helfen konnte. Und dennoch stelle Ich vieles in Frage. Und Ich weiß Ich kann mit diesem Text auch niemanden wachrütteln, weil viele diesen Text gar nicht bis zum Schluss lesen. Viele lesen die Überschrift und wenden sich sofort wieder ab.
Vielleicht liegt es an meinem ausgeprägten Helfersyndrom oder meinem Gerechtigkeitssinn, meinem Respekt gegenüber jedem Menschen egal ob er ein Autobahntoilettenputzer oder Manager ist. Mich kaast es nur jedesmal aufs neue an wie Künstlich wir uns alle über Dinge aufregen die nicht wichtig sind.
Meine zehn Euro die Ich am Ende der Messe in den Spendenkorb gelegt habe, hat jedenfalls in meiner Familie wieder einen leichten Zank ausgelöst, dass Geld könne man doch für wichtigeres ausgeben. Mir egal. Mir geht es gut dabei. Die 20 Cent die von meiner Mutter für mich gedacht waren hat Sie übrigens nicht reingeschmissen........Ich konnte noch ein Gemurmel hören, was für eine Verschwendung....
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