Mein Vater

Da sitzt er, da drüben auf der Bank.
Und eine Frau hält zärtlich seine Hand.
Das muß wohl seine Freundin sein?
Und dennoch wirkt er so allein.

Ob er wohl grade an mich denkt?
Nein, dazu ist er zu gekränkt.
Sein Stolz erlaubt ihm so was nicht.
Denn Fehler macht er, niemals nicht!

Unfehlbar war er immer schon.
Ich weiß das, denn ich bin sein Sohn.
Er muß perfekt sein und gescheit.
Der Arme tut mir fast schon leid.

Nur was er sagt ist einzig richtig.
Was andere denken ist nicht wichtig.
Er macht immer nur was er will.
Was ich will ist ihm viel zu viel.

Ob er mich liebt, wer weiß das schon?
Ich war ja nie sein Lieblingssohn.
Jetzt sitzt er da, will glücklich sein.
Doch schafft er's nicht, er ist allein.

Dieses finde ich ganz besonders gut!