Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 217 mal aufgerufen
 Aktuelles aus dem Rest der Welt / news from the rest of the world
ProjectSystem12 Offline

Admin


Beiträge: 5.408

14.01.2008 10:58
„Ich bin tot, Ihr nicht - also freut Euch“ Antworten

In seinem Online-Tagebuch hatte der US-Soldat Andrew Olmsted immer wieder aus dem Irak berichtet und für den Fall seines Todes einen Eintrag vorbereitet. Sein Abschiedsbrief erschüttert nun Amerika.
„Ich bin tot. Aber wenn Ihr dies lesen könnt, seid Ihr es nicht. Also freut Euch einen Moment darüber.“ Diese Worte stehen im Online-Tagebuch von Andrew Olmsted, veröffentlicht am 4. Januar diesen Jahres. Es ist ein an ein großes öffentliches Forum gerichteter Abschiedsbrief, lange vorbereitet für die Möglichkeit des Todes: Die letzten Gedanken gelten zahlreichen Freunden, die der 38-jährige US-Soldat aus dem Bundesstaat Colorado im Internet auf seiner Blog-Seite (http://www.andrewolmsted.com) fand, den Lesern der Zeitung „Rocky Mountain News“, für die er 38 Mal aus Kuwait und dem Irak humorvoll und mit philosophischem Einschlag Erlebnisse und Eindrücke schilderte - und seiner Frau Amanda, der er auf diesem Wege mitteilt: „Ich habe jeden Tag geschätzt, den ich mit Dir verheiratet war. Ich liebe Dich.“ Formuliert hatte der Major die letzten Grüße im Sommer vergangenen Jahres - bevor er zu seinem Einsatz in Bagdad eintraf. Eine Bekannte versprach ihm, den Text mit der Überschrift „Final Post“ („Letzter Eintrag“) ins Internet zu stellen, falls ihm etwas zustoßen würde. Eine Möglichkeit, die er - wie seine Einträge zeigen - mit militärisch-nüchterner Kalkulation immer in Betracht zog. Am 3. Januar, also 24 Stunden vor dem Abschieds-Blog, hat Andrew Olmsted noch eine Patrouille in der Provinz Diyala angeführt. Seine Truppe umstellt ein Haus mit drei Extremisten. Der Major versucht, die Umzingelten zur Aufgabe zu überreden. Doch ein im Hinterhalt liegender Scharfschütze tötet ihn und einen weiteren Soldaten mit jeweils einem einzigen Schuss. Am nächsten Morgen fährt eine Limousine mit Militärangehörigen in einer verschneiten Siedlung in Colorado vor. Amanda Olmsted, seit 10 Jahren mit dem Soldaten verheiratet, erhält von zwei Offizieren die Todesnachricht. Und bricht weinend im Hausflur zusammen. Nur Stunden später stellt Hilary Bok, eine Professorin der Johns Hopkins Universität und Vertraute des Soldaten, den letzten Eintrag von Andrew Olmsted ins Netz. Er versucht, den Schmerz seiner Hinterbliebenen zu lindern - mit Sätzen wie diesen: „Wir werden alle aus irgendeinem Grund sterben, und ich starb bei einem Job, den ich liebte. “ Oder: „Wenn Eure Zeit gekommen ist, hoffe ich, dass Ihr genauso glücklich seid wie ich.“ Zugleich zitiert er Plato: „Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen.“ Und er bittet alle, die seinen posthumen Blog lesen, seinen Tod nicht als politische Attacke gegen den Krieg zu benutzen. „Ich bin in den Irak aus meinen Gründen gegangen und nicht Euren.“ Mehr als 100 000 Menschen haben seit dem Tod von Andrew Olmsted seinen Abschieds-Blog gelesen, über 1000 haben reagiert - mit Kommentaren, Beileidsbezeugungen und mit Tränen. „Ich glaube nicht, dass ich zuvor an meinem Arbeitsplatz geheult habe“, schreibt einer. Und ein anderer gesteht: „Ich bin wie gelähmt. Ich hasse diesen verdammten Krieg.“

..............................................
Webradio: http://home.comcast.net/~projectsystem12/webradio.htm
"Yes we did it!" (Barack Obama)

 Sprung  
http://home.comcast.net/~projectsystem12/
Feel free to visit the Project System 12 - Website any time - You're welcome!
Click for Hanover, Pennsylvania Forecast


Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz