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ProjectSystem12 Offline

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16.02.2008 07:42
Amokschütze war vor Tat «launisch»: Sechs Tote Antworten
Tiefe Trauer, Schock und Fassungslosigkeit nach dem «Valentins-Massaker» : Ein schwer bewaffneter 27 Jahre alter Ex-Student der Northern Illinois University (NIU) in DeKalb hat am Donnerstag an der Hochschule fünf Menschen und dann sich selbst mit Schüssen getötet.
15 Studenten wurden verletzt, einige davon schwer. Am Tag nach dem jüngsten Blutbad an einer US-Universität herrschte Rätselraten über das Motiv von Steven Kazmierczak, der als Soziologiestudent sogar zu akademischen Ehren gekommen war.

«Wir haben keine Notizen gefunden und deshalb auch keine Vorstellung über das Motiv», sagte der Chef der Campuspolizei, Donald Grady. Zeugen hätten Kazmierczak aber als «launisch» in den vergangenen Wochen beschrieben, nachdem er Medikamente abgesetzt habe. Um welche Mittel es sich handelte, wollte Grady nicht sagen. «Er war ein hervorragender Student, der von Kommilitonen bewundert wurde.»

Wenige Stunden nach dem blutigen Amoklauf am Valentinstag versammelten sich Studenten und Lehrkräfte auf dem rund 100 Kilometer westlich von Chicago gelegenen Campus in stillem Gedenken. Viele entzündeten Kerzen. «Wut, Schmerz, Angst, Frustration und Ungläubigkeit waren maßlos, als die Tragödie bekanntwurde», beschrieb die Universitätszeitung «Northern Star» die Stimmung. Die Hochschule mit ihren rund 25 000 Studenten habe einen Terror erlebt, «von dem wir hofften, ihn nie kennenzulernen.» Ein Student ist sich sicher: «Nichts wird wieder wie vorher sein.» US-Präsident George W. Bush rief seine Landsleute auf, für Hinterbliebene und Freunde der Opfer zu beten. Er sprach von einer «tragischen Lage».

Stück für Stück fügt sich das Mosaik des Horrors zusammen: Augenzeugen zufolge betrat der ganz in schwarz gekleidete Schütze um kurz nach 15.00 Uhr Ortszeit einen mit etwa 100 Studenten besetzten Hörsaal, wenige Minuten vor dem Ende einer Einführungsvorlesung im Fach Geowissenschaften. Wortlos eröffnete der schlaksige Kazmierczak vom Podium aus das Feuer - vor allem in die ersten Sitzreihen gab der Täter nach jüngsten Erkenntnissen der Behörden mehr als 50 Schüsse ab. «Ich glaube, er wollte so viele wie möglich treffen», erzählte Student John Giovanni (20) der Zeitung «Chicago Tribune». Nach Polizeiangaben hatte Kazmierczak vier Waffen bei sich - drei Pistolen und eine Pumpgun. Von zweien wisse man, dass er sie sechs Tage vor der Tat legal in einem Laden gekauft habe, sagte ein Ermittler.

«Er stand eine Sekunde da, schaute sich um und begann zu schießen», berichtete Meghan Murphy (22). «Sein Gesicht war leer, als ob er kein Mensch ist. Er sah aus wie ein Statue, die zielt.» Sofort brach Panik in dem weitläufigen Vortragssaal aus. Studenten warfen sich auf den Boden oder versuchten die Tür zu erreichen. Student Giovanni: «Eine Menge Leute sind hingefallen. Ich bin einfach über sie hinweggestiegen und habe mit niemandem gesprochen.»

Nach Ermittlungen der Polizei fielen die Schüsse binnen weniger Sekunden. Vermutlich unmittelbar danach brachte sich der Amokläufer um. «Es begann und endete sehr, sehr plötzlich», sagte Campuspolizei- Chef Grady. Als die Polizisten die Leiche auf dem Podium des Saales entdeckten, fanden sie noch unverbrauchte Munition, die Kazmierczak an einem Gürtel trug. Die Waffen hatte er den Ermittlungen zufolge in einem Gitarrenkoffer auf das Gelände der Universität gebracht.

Bis zum Frühjahr 2007 studierte der Schütze an der Northern Illinois University Soziologie. Für eine Arbeit über Selbstverstümmelungen von Häftlingen war er dort ausgezeichnet worden. «Er hatte sehr gute akademische Leistungen», sagte Universitätsdirektor John Peters. Bis zum Amoklauf war er an einer anderen Universität in Illinois eingeschrieben. Eine kriminelle Vergangenheit hatte Kazmierczak nach Polizeiangaben auch nicht.

Das Blutbad weckte in den USA Erinnerungen an den schrecklichen Amoklauf eines südkoreanischen Studenten an der Virginia-Tech- Universität in Blacksburg. Der seelisch schwer gestörte 23-Jährige hatte aus Hass an der Hochschule 32 Menschen und dann sich selbst getötet. Erst vergangenen Freitag hatte eine Studentin an einer Hochschule in Baton Rouge (US-Bundesstaat Louisiana) zwei Kommilitoninnen und anschließend sich selbst erschossen.

Hochschuldirektor Peters sagte, die Lehren aus dem Blacksburg- Massaker hätten geholfen, schnell auf den Amoklauf an der NIU zu reagieren. Die Studenten hätten dank eines verbesserten Alarmsystems umgehend über die Gefahr informiert worden können. Allerdings äußerte er Sorge, was die neuerliche Bluttat an einer amerikanischen Hochschule bedeuten könnte. «Universitäten sollen eigentlich die offensten Institutionen überhaupt sein», sagte er. «Aber Vorfälle wie diese zwingen uns, die Dinge, wie sie sind, zu überdenken.»

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