Die U 23 des TSV 1860 kam am 26. Spieltag der Regionalliga Süd trotz einer frühen 2:0-Führung nur zu einem 2:2 gegen den SSV Reutlingen. Chhunly Pagenburg und Björn Ziegenbein trafen für die Löwen, die kurz vor Schluss Michael Schick durch eine unnötige Ampelkarte verloren.

Personal: U23-Coach Uwe Wolf musste gegen Reutlingen auf Manuel Schäffler (Reha), Manuel Duhnke (Aufbautraining) und Ralf Schmitt (Achillessehnenprobleme) verzichten. Aus dem Profikader standen Chhunly Pagenburg, Christoph Burkhard, Alexander Eberlein und Björn Ziegenbein zur Verfügung.

Spielverlauf: Beide Mannschaften begannen zunächst verhalten, Chancen waren Mangelware. Nach 13 Spielminuten die erste Möglichkeit für die Löwen: Nach einem Abwehrfehler der Gäste setzte sich Chhunly Pagenburg gegen Ilker Aybar durch, lief alleine auf SSV-Torwart Markus Krauss zu und schob den Ball ins rechte untere Eck – das 1:0 für die Mannschaft von Uwe Wolf. Nur acht Minuten später erhöhte der TSV 1860 auf 2:0. Ein Freistoß von Michael Schick blieb zunächst in der Reutlinger Mauer hängen, der Ball kam jedoch direkt auf David Schittenhelm. Dieser passte gegen die aufrückende Gästeabwehr steil auf Björn Ziegenbein, der Torhüter Krauss nur umkurven musste und zum 2:0 einschob. Die erste echte Möglichkeit für den SSV führte dann sechs Minuten später zum Anschlusstreffer. Patrick Mayer stand nach einer Flanke von Thomas Scheuring mutterseelenallein im Strafraum und verwandelte aus neun Metern mit dem Kopf ins lange Eck. In der 31. Minuten um ein Haar der Ausgleich. Nach einer weiteren Flanke kam der Ball durch einen Abwehrspieler der Löwen auf Aybar, der am Fünf-Meter-Raum frei vor 1860-Keeper Rodolfo Rodriguez stand. Doch Rodriguez konnte den Schuss aufs kurze Eck abwehren. Praktisch im Gegenzug hätte Ziegenbein auf 3:1 erhöhen können: Der Profi-Spieler eroberte sich den Ball im Mittelfeld und setzte sich gegen die gesamte Reutlinger Abwehr durch. Sein Schuss aus zehn Metern verfehlte den linken Pfosten jedoch knapp. Ein munteres Regionalligaspiel im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße mit Möglichkeiten für beide Mannschaften.

Nach der Pause begannen die Gäste druckvoller, konnten jedoch zunächst keine Tormöglichkeiten herausspielen. In der 62. Minute kam Sasa Janic aus etwa 20 Metern von der halblinken Seite zum Schuss, verfehlte das Tor allerdings knapp. Kurz darauf dann fast aus dem nichts der Ausgleich für den SSV Reutlingen. Die Löwen konnten in den eigenen Reihen nicht klären, Patrick Mayer fiel der Ball direkt vor die Füße. Der Angreifer fackelte nicht lange, traf aus 18 Metern ins linke untere Eck – 2:2 (64.). In der 75. Minute die erste halbwegs gute Möglichkeit für den TSV 1860 in Durchgang zwei. Florian Jungwirth konnte auf der rechten Seite unbedrängt flanken, doch Keeper Krauss klärte vor dem einschussbereiten Pagenburg. Die Löwen zwar bemüht, vor dem Tor aber ungefährlich. Ab der 79. Minute waren die Löwen nur noch zu zehnt. Einen Zweikampf des bereits verwarnten Schick wertete Schiedsrichter Robert Kempter als Foul und zeigte ihm Gelb-Rot. Die Gäste drängten in der Schlussphase auf den Siegtreffer. In der 84. Minute versuchte es Thomas Scheuring mit einem Weitschuss aus 30 Metern, der Ball ging jedoch einen halben Meter über den Kasten. In der Nachspielzeit dann beinahe doch noch das 3:2 für die Löwen. Nach einem Eckball prüfte Oliver Otto seinen eigenen Torhüter, Krauss hielt den Punkt für die Gäste fest.

Löwen-Coach Uwe Wolf lobte sein Team: „Sie haben in der Anfangsphase alles umgesetzt, was wir vorher besprochen hatten. Wir wussten, dass wir auf eine starke Mannschaft treffen werden. Darauf habe ich immer wieder hingewiesen." Umso überraschter war der 40-Jährige, dass es „super losgegangen ist". „Beide Tore waren gut gemacht. Besonders Chhunly Pagenburg bot eines seiner besten Spiele im 1860-Trikot." Beim Anschlusstreffer in der 27. Minute, der nach einem eigenen Freistoss am Reutlinger Strafraum fiel, bemängelte Wolf die schlechte Zuordnung auf der linken Abwehrseite. „Kurz vor der Pause hat Björn Ziegenbein den Matchball vergeben. Wenn man das dritte Tor nicht macht, muss man mit einem Punkt gegen eine starke Mannschaft zufrieden sein", resümierte Wolf. „Beim 2:2 hat die Innenverteidigung nicht gut nach vorne verteidigt." Auch mit dem Schiedsrichtergespann war der Pfälzer nicht zufrieden. „Auf beiden Seiten lagen sie öfters daneben. Vielleicht sollte der Schiedsrichterbeobachter das mal mit ihnen besprechen." Eine spezielle Szene wollte der Ex-Profi nicht beschreiben, doch er hatte wohl sicher die Situation in der 79. Minute im Hinterkopf, als sein Spieler Michael Schick bei einem Zweikampf regelkonform den Ball spielte, der Unparteiische, der schlecht postiert war, auf die Theatralik des Reutlinger Akteurs reinfiel und ihm seine zweite Gelbe Karte zeigte. „Ich muss der Mannschaft aber ein Kompliment machen, dass sie sich nach dem Platzverweis weiter gewehrt hatte."

SSV-Coach Peter Starzmann zeigte sich noch eine Viertelstunde nach Abpfiff „etwas aufgewühlt von den Ereignissen". Sein Team hätte in der 1. Halbzeit alle Warnungen im Hinblick auf den Gegner in den Wind geschlagen. „Anders sind die ersten 45 Minuten nicht zu begründen. Nach der Pause haben wir mit einer starken kämpferischen Leistung zurück ins Spiel gefunden." Starzmann, der mit dem Punkt leben konnte, bedauerte nur, dass ihm wegen der vielen Gelben Karten gleich drei Spieler im nächsten Spiel gegen den FSV Frankfurt gelbgesperrt fehlen.


1860 München II – SSV Reutlingen 2:2 (2:1)

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1860 II: Rodriguez – Jungwirth, Wittek, Eberlein, Schick – Burkhard, Stahl – Ziegenbein, Schittenhelm,
Fink – Pagenburg.

Ersatz: Rössl (Tor) - Baufeldt, Bukowski, Lercher, Tausenpfund, Knauer, Bückle.

SSV: Krauss - Grimminger, Aybar, Kirsch, Janic – Scheuring, Rill, Otto, Meha - Mayer, Bischoff.

Ersatz: Kraus (Tor) – Haas, Vujevic, Schmiedel, Kocholl, Maroh, Sauter.

Wechsel: Baufeldt für Schittenhelm (78.), Tausenpfund für Pagenburg (88.) - Sauter für Meha (46.),
Vujevic für Rill (71.), Haas für Mayer (76.).

Tore: 1:0 Pagenburg (13.), 2:0 Ziegenbein (21.), 2:1 Mayer (27.), 2:2 Mayer (64.).

Gelbe Karte(n): Stahl, Burkhard – Bischoff, Scheuring, Rill, Aybar, Mayer, Otto.

Gelb-Rote Karte(n): Schick (79., wiederholtes Foulspiel).

Zuschauer: 1.000 im Grünwalder Stadion.[/b]

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf); Assistenten: Thomas Münch (Gottmadingen), Ferdinand Friedrich (München)