Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 369 mal aufgerufen
 Archiv 2007/2008
Knuddelmaus ( gelöscht )
Beiträge:

21.04.2008 21:50
Markus Thorandt: „Ich bin kein Unschuldslamm“ Antworten


Markus Thorandt ist selbstkritisch und sieht seine Position eher in der Defensive.

Im Pokalderby gegen den FC Bayern sah Markus Thorandt nach einem Foul an Franck Ribéry die Gelb-Rote Karte, beim bayerischen Derby in Fürth flog er kürzlich auch in der Liga vom Platz.

Dabei ist der gelernte Mittelfeldspieler alles andere als unfair, trotz seiner sieben Karten in der laufenden Saison. Das stellt zwar innerhalb der Mannschaft einen Spitzenwert dar, trotzdem betont Thorandt: „Ich bin kein Unschuldslamm auf dem Platz. Aber ich bin auch kein Typ, der absichtlich grob Foul spielt."

Selbstkritisch wie Thorandt ist, nagen die schlechten Ergebnisse der letzten Wochen an ihm. „Sowohl mein Eigentor in Koblenz als auch die Gelb-Rote Karte in Fürth haben ihren Teil zu den Niederlagen beigetragen", so der Verteidiger. „Gerade der Platzverweis ärgert mich sehr." Die erste Verwarnung, so der gebürtige Augsburger, sei überzogen gewesen. Die Hinausstellung durch Schiedsrichter Norbert Grudzinski war bereits die zweite Gelb-Rote Karte im Kalenderjahr 2008. Bereits im Pokal-Derby gegen den FC Bayern musste Thorandt frühzeitig zum Duschen, wobei das Foulspiel an Franck Ribéry beim Stande von 0:1 in der Nachspielzeit der Verlängerung keinen spielentscheidenden Einfluss mehr hatte. „So etwas passiert jedem Spieler", sagt Thorandt. „Trotzdem war ich gerade nach der Aktion in Fürth enttäuscht."

Die Mannschaft habe ihm dabei keinen Vorwurf gemacht, ohnehin sei der Zusammenhalt nach wie vor da. „Nur die Ergebnisse passen nicht. Aber wir dürfen uns jetzt nicht selbst zerfleischen", betont die Nummer 16 der Löwen. „Wir brauchen jetzt irgendwie ein Erfolgserlebnis, um wieder eine positive Serie starten zu können." Gründe für die Leistungen in der Rückrunde findet auch der Verteidiger nicht. „Das ist nicht zu erklären. Aber es ist im Fußball halt so: Je schlechter die Ergebnisse, desto kleiner wird das Selbstvertrauen." Die vielen Unentschieden nach der Winterpause hätten noch für eine akzeptable Stimmung gesorgt, doch nun ist die ganze Mannschaft enttäuscht. „Wir verstehen die Fans, die nach einer Leistung wie gegen Jena pfeifen. Nach Unentschieden findet man nicht viel Negatives. Das ist bei Niederlagen anders", so Thorandt. „Zwar haben wir uns nie unter Druck gesetzt, haben diesen auch nicht von der Geschäftsführung oder Trainer erfahren", betont er, „doch wollen wir es uns jetzt endlich selbst wieder beweisen." Hört man Thorandt zu, glaubt man ihm ohne Umschweife.

Der gebürtige Königsbrunner schaffte den Sprung in den Profi-Fußball relativ spät. Erst 1997 wechselte er als B-Jugendlicher von seinem Stammverein TSV Königsbrunn zum FC Augsburg. „Als Jugendspieler stand ich im Gegensatz zu anderen nie unter besonderer Beobachtung", erinnert er sich. Daher konkretisierte er bereits früh seine Zukunftspläne, begann in Augsburg ein Studium der Betriebswirt¬schaftslehre. „Für mich war klar, dass ich studieren werde", so Thorandt. „Mit dem Fußball wollte ich mir nebenbei mein Studium finanzieren."

Doch es kam alles anders. Nach dem Aufstieg in die Bayernliga im Jahr 2002 stiegen die Anforderungen, nach fünf Semestern musste er das Studium beenden. 22 Jahre war Thorandt alt, als er Stammspieler in Augsburgs Regionalliga-Mannschaft wurde. Drei Jahre später kam dann das Angebot des TSV 1860 München. „Das war für mich damals völlig überraschend", sagt Thorandt, dessen Vertrag beim FC Augsburg in der Saison 2005/2006 auslief. „Ich habe das als große Ehre empfunden. Die Löwen sind für mich schon eine andere Hausnummer gewesen." Und trotz seiner Verbundenheit zu Augsburg und seinen persönlichen Wurzeln fiel die Entscheidung für die Löwen nach zwei Gesprächen mit den Geschäftsführern Stefan Ziffzer und Stefan Reuter schnell. „Es gab noch ein paar Anfragen, auch aus der Zweiten Liga", sagt Thorandt, „aber es war nichts dabei, was eine echte Alternative gewesen wäre."

Der Start bei den Löwen verlief zunächst etwas holprig, ein Faserriss drei Tage vor Saisonstart zwang den Verteidiger zu einer achtwöchigen Pause. Erst am 8. Spieltag debütierte Thorandt in der Startelf beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Dass die 0:1-Niederlage und das anschließende 0:3 beim FC Augsburg den gerade erst eroberten Stammplatz kosteten, brachte ihn jedoch nicht aus der Bahn. „Ich hatte das Pech, dass wir die zwei Spiele, bei der ich in der Startelf stand, nicht gewinnen konnten", so Thorandt. In den darauf folgenden Spielen wurde er eingewechselt, als Joker gelang ihm bei der 1:5-Pleite in Unterhaching mit dem zwischenzeitlichen 1:4 das erste Profi-Tor seiner Karriere. „Das war mir bei diesem Spiel wirklich völlig egal", erinnerte sich der Verteidiger, der sich nicht als Torjäger sieht. „Ich habe meine Qualitäten eher in der Defensive. Daher kommt mir auch der Wechsel von meiner angestammten Position in die Innenverteidigung durchaus entgegen." Beim 5:0-Heimsieg der Löwen gegen Erzgebirge Aue am letzten Spieltag vor der Winterpause spielte Thorandt zum ersten Mal neben Gregg Berhalter in der Abwehrzentrale, seitdem ist er von dieser Position nicht mehr wegzudenken.

Das Spiel bei den Offenbacher Kickers beobachtete Thorandt vom heimischen Fernsehsessel aus. „Es ist schon schlimm, wenn man selbst nicht mitwirken kann", sagt der 27-Jährige. „Vor allem, wenn man dabei gesperrt ist." Noch ein Grund mehr, sich über den Platzverweis zu ärgern. Doch Thorandt sehnt eine Trendwende herbei. „Wir brauchen jetzt eine Initialzündung", so der Verteidiger, „dann bekommen wir auch unser Selbstvertrauen zurück." Wie diese Wende zustande kommt, ist ihm dabei egal. „Hauptsache ist, dass wir endlich wieder ein Spiel gewinnen." Bei Markus Thorandt klingt dies nicht wie eine hohle Floskel, sondern eher nach eisernem Willen. Dem Willen, der schon den jungen robusten Spieler ausgezeichnet hat, der erst mit 16 Jahren den Sprung zu einem Großverein wagte, relativ spät zu einer festen Größe in der Regionalliga wurde und mittlerweile in der Zweiten Liga angekommen ist.

 Sprung  
http://home.comcast.net/~projectsystem12/
Feel free to visit the Project System 12 - Website any time - You're welcome!
Click for Hanover, Pennsylvania Forecast


Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz