Einen Tag vor Beginn der Urabstimmung im Tarifstreit bei der Post haben am Donnerstag mehrere tausend Post- Angestellte ihre Warnstreiks fortgesetzt. 5000 Brief- und Paketzusteller legten die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte.
Rund sechs Millionen Briefe und 200 000 Pakete seien nicht zugestellt worden. In etwa 250 Städten und Gemeinden in fast alle Regionen Deutschlands seien die Briefkästen leer geblieben. Von Freitag bis Dienstag sind die 130 000 Tarifkräfte der Deutschen Post AG zur Urabstimmung aufgerufen. Ihr kann dann vom 2. Mai an ein unbefristeter Streik folgen.

«Die Verhandlungen zur Arbeitszeit und zum Ausschluss der Kündigungen sind gescheitert», sagte die stellvertretende ver.di- Vorsitzende Andrea Kocsis. Die Gewerkschaftsmitglieder seien bereit zu kämpfen, bis der Arbeitgeber ein substanziell anderes Angebot auf den Tisch lege.

Die Post bietet eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30.Juni 2011 und die Steigerung der Löhne der Tarifbeschäftigten in den kommenden zwei Jahren um rund 5,5 Prozent an. Im Gegenzug sollen Arbeitszeiten verlängert werden. Die Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden hält ver.di für nicht akzeptabel. Damit seien auch 12 500 Arbeitsplätze in Gefahr. Zudem fordert die Gewerkschaft für die Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate.