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 Archiv 2007/2008
Knuddelmaus ( gelöscht )
Beiträge:

25.04.2008 18:43
Die Millionen-Euro-Fragen Antworten


Vorsichtshalber hat Stefan Ziffzer bereits am Mittwoch darauf hingewiesen, dass nun nicht gleich die Millionen sprudeln werden. Im typisch aufgeheizten Klima rund um den TSV 1860 hätte man die Veranstaltung, auf der der Geschäftsführer über Finanzmodelle und das Anlocken von Investoren mittels Genussscheinen sprach, leicht missverstehen können.


Weder lassen sich die Pläne unmittelbar in die Tat umsetzen, damit noch zur neuen Saison der Kader verstärkt werden kann, noch ist verbindlich von Einnahmen in siebenstelliger Höhe auszugehen.

Finanzielle und personelle Unwägbarkeiten gefährden das Vorhaben des TSV 1860, Genussscheine zu verkaufen

Einstweilen ist es nur ein sehr vager Plan, der mit Hoffnungen genauso verbunden ist wie mit Fragezeichen. „Selbstverständlich" handele es sich um „Risikokapital", sagt Christoph Öfele, Wirtschaftsprüfer und Vorsitzender des KGaA-Aufsichtsrats. Die Rahmenbedingungen - mindestens 50 000 Euro Einlage pro Anteil, sechs Prozent Basiszinssatz, fünf Jahre Laufzeit, maximal 99 Anteilseigner - sind bekannt, doch was die Interessenten in der Praxis erwartet, entzieht sich einer verlässlichen Vorhersage noch.

Voraussetzung für eine Ausschüttung ist schließlich, dass die KGaA einen Bilanzgewinn erwirtschaftet. Auf der gleichen Veranstaltung, auf der Ziffzer das Genussrechtsmodell vorstellte, erörterte er jedoch auch in großer Gründlichkeit den Etat für die kommende Saison - er rechnet derzeit mit einem Verlust von mehr als drei Millionen Euro. Zwar besteht die Möglichkeit, den nicht existierenden Zinsgewinn eines Jahres mit Zinseszins ins Folgejahr mitzunehmen („kumulierte Ausschüttung"), doch auch dafür müssen die Löwen irgendwann in die Gewinnzone. Dieser Schritt ist untrennbar verknüpft mit sportlichem Erfolg. Nur wenn 1860 in die Bundesliga aufsteigt, höhere TV-Gelder und mehr Sponsoreneinnahmen erzielt sowie bessere Vermarktungsmöglichkeiten hat, ist ein ausreichendes Plus realistisch.

Die fragile finanzielle Situation der TSV 1860 GmbH & Co. KGaA ist das eine Risiko, mit dem sich potenzielle Investoren konfrontiert sehen. Das andere ist die personelle Struktur. In bemerkenswerter Ausführlichkeit widmete sich Ziffzer auch am Mittwoch seinem Lieblingsthema: dem schwierigen Verhältnis zwischen Geschäftsführung und Präsidium. Die Hoffnung, dass sich beide Seiten irgendwann annähern, hat sich längst verflüchtigt. Während sich aber das Trio um Albrecht von Linde öffentliche Kommentare weitgehend verkneift, macht die Geschäftsführung aus ihrer Antipathie kein Hehl.

„Ich persönlich sehe das entspannt", sagt Aufsichtsrat Öfele, der in der ersten Euphorie am liebsten gleich als Investor eingestiegen wäre. „Ich bin jemand, der auf das Geschäftsmodell setzt und auf die Marke 1860." Gleichwohl kann er sich vorstellen, dass die unendlichen Querelen der letzten Monate „Verhandlungen erschweren".

Eine Lösung hat Öfele nicht parat - außer der, sich mit den aktuellen Machtverhältnissen endlich zu arrangieren: „Das ist nun mal so." Sportvereine haben feste Strukturen, „der Klub definiert sich über seine Mitglieder", die wiederum über die Delegiertenversammlung das Präsidium bestätigt haben.

Es ist mehr als fraglich, dass jeder der Beteiligten die Situation so pragmatisch angehen wird. Nach den Eindrücken des Mittwochs ist ein Ende der Eiszeit nicht abzusehen, ungeachtet der Tatsache, wie viel auf dem Spiel steht. Beim letzten Mal, als 1860 um Investoren warb, war das Ergebnis ernüchternd. Eine Million Euro wollte die Geschäftsführung mit der Aktion „Ein starker Kader mit Eurer Hilfe" bei Fans einsammeln. Letztlich waren es 300 000. Bei großen und/oder institutionellen Anlegern wäre so eine Bilanz ein verheerendes Signal. Eines, das über Jahre nicht vergessen würde.
Marc Beyer (Münchner Merkur)

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