Die Kapitäne im Zweikampf (v. li.): Danny Schwarz und Heiko Butscher.

Zum vorletzten Heimspiel der Saison empfangen die Löwen am Freitag, 2. Mai, 18 Uhr, den SC Freiburg in der Allianz Arena. Nach dem 3:2-Erfolg am vergangenen Montag im Verfolgerduell über die SpVgg Greuther Fürth rangieren die Südbadener nur noch zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. „Durch den Sieg über Fürth hat Freiburg wieder alle Optionen", sagt Löwen-Trainer Marco Kurz, „entsprechend selbstbewusst werden sie in München auftreten."

Der 38-jährige Fußball-Lehrer erwartet gegen die Breisgauer ein offenes, für die Zuschauer attraktives Spiel.
Zum einen, weil der Sport-Club in München „gewinnen will und muss, um aufzusteigen", so Kurz. Zum anderen, weil die Stärke der Freiburger mit ihren „schnellen Leuten" ganz klar in der Offensive liegt. „Das hat man in Gladbach gesehen, dass eine Mannschaft, die nicht nur hinten drin steht, sondern mitspielt, uns entgegenkommt.
Uns liegen spielstarke Teams. Da gibt es einfach mehr Räume, wenn beide Mannschaften als Sieger vom Platz gehen wollen."

Nach dem 2:2 beim Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach sieht Kurz keinen Grund, sein Team großartig zu verändern. Lediglich Lars Bender wird nach überstandener Hüftprellung in den Kader zurückkehren. Dafür werden die Routiniers Torben Hoffmann (Rückenprobleme) und Gregg Berhalter (Mandelentzündung), die zuletzt nicht in der Startelf standen, gegen Freiburg ausfallen sowie die langzeitverletzten Markus Schroth und Mate Ghvinianidze. Auch Christoph Burkhard und Alexander Eberlein müssen diese Woche noch pausieren. Aufgrund von Sperren stehen Timo Gebhart, der in Gladbach seine 5. Gelbe Karte gesehen hatte, und Julian Baumgartlinger (Gelb-Rot in der U23) für diese Partie nicht zur Verfügung. Dagegen wird mit Sicherheit Philipp Tschauner gegen den Sport-Club das Löwen-Tor hüten. Kurz registrierte mit Befremden die von einer Münchner Tageszeitung initiierte Torwart-Diskussion. „Eine solche gibt es bei uns nicht", stellt der Ex-Profi klar. „Philipp Tschauner ist und bleibt die Nummer eins. Die Tore gegen Gladbach waren nicht zu halten."

Große Stück hält der Löwen-Coach auch auf seinen Trainer-Kollegen Robin Dutt, wie Kurz ebenfalls ein Schwabe.
„Robin kenne ich noch aus Regionalliga-Zeiten. Wir haben uns immer heiße Duelle geliefert." Dutt als Coach der Stuttgarter Kickers, Kurz als Trainer des SC Pfullendorf und später als Chef der Löwen-Reserve.
„Er ist ein Trainer, der offensiv spielen lässt, der nicht verwalten will, sondern immer auf Sieg spielt.
Das hat man gegen Fürth gesehen, als er am Ende volles Risiko gegangen ist."

Zu Hause hui, auswärts pfui - der SC Freiburg offenbarte im bisherigen Saisonverlauf zwei Gesichter.
36 der 49 Punkte holte das Dutt-Team im badenova-Stadion, was Rang eins in der Heimtabelle bedeutet. Auswärts kamen die Rot-Weißen lediglich auf 13 Zähler und dem 11. Platz in der Auswärtsrangliste. Zuletzt blieben sie sogar in neun Partien - seit Oktober 2007 beim 2:1-Erfolg in Jena - in der Fremde sieglos.

Diesen Negativtrend wollen die Breisgauer endlich stoppen, um noch ins Aufstiegrennen eingreifen zu können.
„Die Mannschaft muss bei 1860 alles dafür tun, auch mit der entsprechenden Körpersprache ins Spiel gehen, um den Bock umzustoßen", so SC-Coach Dutt, der darauf hofft, dass der späte Sieg im Verfolgerduell am Montag für das nötige Selbstvertrauen bei seiner Mannschaft gesorgt hat. Jonathan Pitroipa, der im Sommer zum Hamburger SV wechselt, drehte mit seinen Toren (72. und 90.) nach 1:2-Rückstand nochmals die Partie. „Wir sollten es schaffen, die breite Brust mit nach München zu nehmen", sagt der 43-jährige Fußball-Lehrer. Und sein Kapitän Heiko Butscher fügt ergänzend hinzu: „Wenn wir jetzt wieder bei Sechzig verlieren, ist die Sache gegessen!"


Mögliche Aufstellungen1860: 12 Tschauner - 33 Johnson, 16 Thorandt, 30 Szukala, 23 B. Schwarz -
25 Ledgerwood, 8 D. Schwarz - 11 Wolff, 10 Göktan, 7 Bierofka - 9 Di Salvo.

Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 13 Pagenburg, 14 Holebas, 17 S. Bender, 22 L. Bender, 24 Kucukovic, 27 Ziegenbein.

Nicht dabei: 4 Hoffmann (Rückenprobleme), 5 Berhalter (Mandelentzündung), 19 Ghvinianidze, 21 Schroth
(beide Reha nach Knie-OP), 18 Gebhart (5. Gelbe Karte), 20 Burkhard (Risswunde am linken Schienbein),
26 Baumgartlinger (Gelb-Rote Karte bei U23), 28 Eberlein (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel).

SC: 21 Langer - 36 Schwaab, 2 Krmas, 5 Butscher, 14 Schlitte - 7 Günes, 20 Banovic, 6 Aogo - 19 Glockner,
8 Pitroipa - 18 Idrissou.

Ersatz: 1 Walke (Tor) - 4 Khizaneishvili, 9 Mesic, 11 Jäger, 13 Akrout, 15 Barth, 17 Ollé Ollé, 22 Uzoma,
25 Bencik, 30 Ampomah, 40 Matmour.

Nicht dabei: 23 Sanou (Kreuzbandriss).