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 Archiv 2007/2008
Knuddelmaus ( gelöscht )
Beiträge:

16.05.2008 19:12
14.05.2008 | 12:00 Uhr: Portrait Nikolas Ledgerwood: „Ich war nie vom Team weg“ Antworten


Gegen Glabdbach absolvierte Nikolas Ledgerwood (li.) sein erstes Spiel nach zwei Jahren
für die Löwen-Profis von Beginn an. Hier im Zweikampf mit Soumaila Coulibaly und
Alexander Voigt (re).


Nach zwei Jahren Pause stand Nikolas Ledgerwood beim 2:2 am 27. April 2008 in Mönchengladbach endlich wieder in der Startelf der Löwen. Zuvor verpasste der Kanadier mit dem U23-Nationalteam seines Heimatlandes die Olympia-Qualifikation für Peking.

Die lange Leidenszeit begann für den 23-Jährigen am 1. September 2007 beim Regionalligaspiel der Zweiten Mannschaft des TSV 1860 gegen den FSV Ludwigshafen-Oggersheim. Nach einem Zweikampf blieb Ledgerwood liegen, stieß einen lauten Schrei aus, der die Zuschauer im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße sofort verstummen ließ. Der Kanadier musste anschließend auf der Trage vom Platz getragen werden. Die Diagnose: Bruch des Sprunggelenks. Für Ledgerwood nicht die erste schwere Verletzung in seiner Karriere, die ihn zurückwarf. „Ich war in der Saisonvorbereitung voll im Saft, war nah dran an der Mannschaft", erzählt er rückblickend. Zwischenzeitlich befürchtete der Kanadier sogar Schlimmeres. „Ich dachte, ich könne nie mehr 100 Prozent erreichen", so Ledgerwood. „Aber ich habe immer an das eine Ziel gedacht und darauf hingearbeitet: Ich wollte so schnell wie möglich zurück."

Noch in der Hinrunde, zum Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (5:0), kehrte Ledgerwood in den Kader zurück, saß erstmals nach seiner Verletzung auf der Bank. Der erste Einsatz von Beginn an kam dann doch überraschend, noch dazu bei Tabellenführer Mönchengladbach. „Kurz vor dem Spiel sagte mir der Trainer, dass ich spielen werde", so der 23-Jährige. „Er wünschte mir viel Spaß und meinte, ich solle das Spiel genießen." Vollkommen zufrieden mit seiner Leistung war er nicht. Von der Mannschaft wurde er aber sofort akzeptiert. „Ich war ja nie weg", so Ledgerwood. „Während meiner Reha war ich bei jedem Spiel im Stadion und oft beim Training in der Kabine. Ich habe viele Freunde in der Mannschaft, das hat mir die Rückkehr sehr erleichtert."

Ein sportlicher Meilenstein war das Qualifikationsturnier für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking. Mit der kanadischen U23-Auswahl verpasste er zwar durch eine 0:3-Niederlage gegen das von Ex-Löwenstar Peter Nowak trainierte US-Team das Finale und damit die Teilnahme an Olympia, er selbst konnte aber Spielpraxis sammeln. „Ich hatte in zwei Wochen fünf Spiele, habe jedes Mal 90 Minuten durchgespielt", sagt die Nummer 25 der Löwen. „Leider sind wir ausgeschieden, für mich jedoch war das eine einmalige Gelegenheit." Für Kanada würde er ohnehin immer auflaufen, betont er. „Es ist einfach eine Ehre, in der Nationalmannschaft zu spielen. Und so schlecht ist unser Nachwuchs gar nicht." 2003 schied er beispielsweise bei der U20-Weltmeisterschaft in Dubai erst nach Verlängerung im Viertelfinale gegen Spanien aus, in der A-Nationalmannschaft seines Landes steht er im erweiterten Kader und hofft auf eine Berufung zu den ersten Qualifikationsspielen zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gegen St. Vincent/Grenadinen im Juni.

Aus seiner Verbundenheit zu seiner Heimat macht Ledgerwood ohnehin keinen Hehl. Zwei bis drei Mal in der Woche telefoniert er mit seiner Familie, vor allem mit Schwester Jessica (26), die ihn im August in München besuchen wird. Die Familie verfolgt die Spiele der Löwen über das neue „Löwen Online TV". „Durch das neue Internet-TV-Angebot des TSV 1860 sind alle bestens über den Verein und mich informiert", sagt der 23-Jährige. „Ich habe extra bunte Schuhe an, damit sie mich sofort erkennen können." Oft besuchen kann er die Familie freilich nicht, in den trainingsfreien Zeiten zieht es ihn dann allerdings in die Heimat. „Normalerweise fliege ich im Sommer und im Winter in den Pausen nach Kanada", so Ledgerwood. Diesmal geht es mit einem Freund nach Griechenland, genauer gesagt auf die Insel Kreta. So gesehen ist der Besuch der Schwester eine willkommene Gelegenheit, seine Wahlheimat zu präsentieren. „Eine wunderschöne Stadt", so der Kanadier. „München hat mir sofort gefallen. Ich genieße es, ins Zentrum zu fahren und einen Kaffee zu trinken."

In der Rückrunde der vergangenen Saison verschlug es Ledgerwood in die Provinz. 15 Spiele absolvierte er für den SV Wacker Burghausen, wurde an den damaligen Ligakonkurrenten ausgeliehen. „Für mich eine wichtige Zeit", betont Ledgerwood, „ich konnte regelmäßig spielen und bekam dadurch Spielpraxis." Sowohl mit der Mannschaft als auch mit den Trainern Fred Arbinger und Gino Lettieri habe er sich sofort verstanden, den Abstieg in die Regionalliga konnte der Löwe jedoch nicht verhindern. Die Rückkehr zum TSV 1860 stand für den Kanadier ohnehin fest. Dort begann er einst in der U19. Thomas Niendorf, der schon Owen Hargreaves aus Kanada zum FC Bayern München lotste, stellte im Mai 2003 den Kontakt zu den Löwen her. Ledgerwood, der als Sechsjähriger mit dem Fußballspielen begann und mit zehn Jahren erstmals im Verein spielte, absolvierte ein fünftägiges Trainingslager. Im Juli gehörte er bereits dem Nachwuchskader an. Die Unterschiede zur Heimat waren gravierend. „In Kanada wird nur an Colleges und Universitäten gespielt", so Ledgerwood, „natürlich dominiert dort Eishockey als Sportart Nummer eins. Als 17-Jähriger hat man kaum eine Möglichkeit zu einem Verein zu wechseln, der in einer Liga spielt."

Der bekannteste Verein Kanadas, der Toronto FC, so erzählt Ledgerwood, spiele seit zwei Jahren in der amerikanischen Major League Soccer. Endete der erste Auftritt des einzigen kanadischen Klubs in der MLS im Spieljahr 2007 noch weit abgeschlagen, besteht in diesem Jahr sogar noch die Chance auf die Qualifikation zu den Play-Offs. Anziehungskraft für nationale Spitzenspieler besitzt der Verein freilich nicht. „In Vancouver und Toronto gibt es Fußballinternate", erklärt Ledgerwood, „auch in Calgary hätte es eine spezielle Schule gegeben. Aber viel mehr gibt es in Kanada einfach nicht."

Kein Wunder, dass es die bekanntesten Fußballer des nordamerikanischen Staates früh nach Europa zog. Paul Stalteri (FC Fulham), Julian de Guzman (Deportivo La Coruna) und Tomasz Radzinski (FC Fulham) spielen in den internationalen Top-Ligen Spaniens und Englands. Auch für Ledgerwood ist die Premier League ein Ziel. „Dort wird momentan der beste Fußball gespielt", schwärmt der 23-Jährige. „Früher war ich großer Fan von Manchester United, habe viele Spiele im Fernsehen verfolgt. Es wäre ein Traum, einmal dort spielen zu können." Ein Engagement in England hat ihm sein Freund Josh Simpson voraus. Mit dem FC Millwall spielte der Mittelfeldspieler vom 1. FC Kaiserslautern in der Championship, der Zweiten Liga Englands. „Mit ihm und mit Ryan Gyaki vom FC Hansa Rostock telefoniere ich regelmäßig", sagt Ledgerwood. „Es wäre schon eine tolle Sache, wenn der FCK in der Zweiten Liga bleibt. Aber darauf haben wir natürlich keinen Einfluss."

Ledgerwood will alles für die Löwen geben, hat noch Vertrag bis 2009. „Wichtig ist zunächst einmal, fit und gesund zu bleiben. Ich will mich ins Team spielen und der Mannschaft weiterhelfen." Der Kanadier, dessen Lieblingsposition der klassische „Sechser" im defensiven Mittelfeld ist, wird in der Nationalmannschaft und bei den Löwen aber auch schon mal in der Viererkette eingesetzt. Flexibel ist die Nummer 25 der Sechziger durchaus. Ein Vorteil, den er in der kommenden Saison nutzen kann und will. „Wenn ich wieder zu meiner Form komme, die ich in der Vorbereitung hatte, bin ich ganz nah dran am Team", weiß Ledgerwood. Umso wichtiger ist es für ihn, in der letzten Phase der Saison noch zu dem ein oder anderen Einsatz zu kommen. Spätestens dann ist seine Leidenszeit endgültig zu Ende.


Beginn einer langen Leidenszeit: Am 1. September 2007 beim Regionalligaspiel der
Zweiten Mannschaft gegen den FSV Ludwigshafen-Oggersheim brach sich der 23-Jährige
das Sprunggelenk.

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