bernhard Winkler führt die Traditionsmannschaft in Löffelstelzen als Kapitän aufs Spielfeld.

Für die Traditionsmannschaft des TSV 1860 München war es ein nettes Spielchen mit einem standesgemäßem 9:3-Erfolg, für die AH-Akteure des SV Löffelstelzen die „schönste Niederlage" ihrer sportlichen Laufbahn.

Auf dem sehr gepflegten Rasen rollte der Spielball von Anfang an gut durch die Reihen der weiß-blauen Löwen-Veteranen, um die Ex-Torjäger Bernhard Winkler und Martin Max. Dennoch gestaltete der SVL das Spiel, das von den Fränkischen Nachrichten unterstützt wurden, in den ersten zehn Minuten offen und hatte auf der einen Seite sogar die Möglichkeit, durch Ansgar Weiß oder Uli Löffler in Führung zu gehen, während der glänzend aufgelegte Keeper Herbert Batzel mit tollen Paraden ein paar Mal den frühen Rückstand verhinderte.



Bubi Bründl hat nichts verlernt, trickst wie vor 40 Jahren.

In der 13. und 14. Minute rückte dann Bernhard Winkler mit einem Doppelpack die Verhältnisse schon einmal gerade, und nur vier Minuten später erzielte der zweifache Bundesliga-Torschützenkönig Martin Max seinen ersten Treffer. Dafür, dass auch die Gastgeber nicht leer ausgehen mussten, sorgten die Löwen selbst. Mit einer hohen Rückgabe von der Mittellinie bezwangen sie ihren Torhüter Klaus Förster, nachdem der Ball unglücklich vor ihm aufgesprungen war. Holger Nique hatte dann sogar den zweiten Löffelstelzer Treffer auf dem Fuß, verfehlte aber aus 18 Metern knapp. Peter Träger in der 34. und wieder Martin Max kurz vor der Pause sorgten dann für den standesgemäßen 5:1-Halbzeitstand.

In der Pause wurden wertvolle Sachpreise durch den Hauptsponsor der Sechziger, Trenkwalder Zeitarbeit, verlost sowie als Hauptgewinne zwei VIP-Karten für ein Zweitligaspiel in der Allianz-Arena und zwei handsignierte Trikots der aktuellen Profimannschaft.

Dann starteten beide Seiten in die zweite Hälfte. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Klaus Lahr war es wieder Winkler mit seinem dritten Treffer, und in der 60. Minute schloss Max eine halbhohe Hereingabe von rechts mit einem Seitfallzieher, dem wohl schönsten Tor des Tages, ab.

Die Gäste ließen immer wieder durch gekonntes Kombinationsspiel und weite Pässe, oft über das halbe Spielfeld, ihre Klasse aufblitzen. Nach einem herrlichen Steilpass von Rainer Blank versagten dann Uli Löffler die Nerven, als er den Ball aus etwa 20 Metern zwar über den herauseilenden Torwart, aber auch über die Querlatte schoss. Dann aber erzielte Heiko Rössler mit einem Alleingang auf das Gästetor den ersten „echten" Löffelstelzer Treffer und verkürzte auf 2:7. Stefan Hoffmann und Peter Zacher per Foulelfmeter (Paul Herrmann hatte Bernhard Winkler „gefällt") erhöhten auf 9:2, ehe Peter Gladel dann, auch per Foulelfmeter, den Schlusspunkt setzen konnte. Nach der Partie gab es dann noch reichlich Gelegenheit, Autogramme der „Löwen"-Stars zu ergattern.

Im Sportheim stellte sich dann heraus, dass da aus der bayerischen Landeshauptstadt nicht irgendwelche abgehobenen Profikicker angereist waren, sondern ganz nette und bodenständige Sportkameraden, mit denen man noch ein Bierchen trinken und so manchen Witz reißen durfte, denen man auch glaubte, dass es auch ihnen Spaß gemacht hat, an diesem Nachmittag im Taubertal. Es waren, so die Zuschauer, echte „Stars zum Anfassen", ganz ohne jede Allüren. Selbst die Eltern von Lokalmatador Bernhard Winkler, er wurde in Würzburg geboren, waren angereist und hatten viel Freude. Zum Abschied bekräftigte Peter Zacher, dass man in Kontakt bleiben werde, ein Rückspiel in München ist nicht ausgeschlossen.

Für 1860 spielten: Klaus Förster (Tor), Karlheinz Wolf, Jürgen Korus, Stefan Albrecht, Kurtulmus Zafer, Rainer Dell, Peter Träger, Albert Gröber, Martin Max, Bubi Bründl, Bernhard Winkler, Peter Morano, Peter Zacher, Jürgen Hoffmann, Stefan Hoffmann.