Mathieu Beda fand den Sieg in Rostock „gut für den Kopf“. Jetzt soll gegen den SV Wehen Wiesbaden ein Heimsieg folgen.

Gut gespielt, aber keine Punkte - das war der Tenor nach den letzten beiden Heimspielen. Das soll gegen den SV Wehen Wiesbaden am Sonntag, 30. November, 14 Uhr in der Allianz Arena, anders werden. „Die Mannschaft ist hungrig und ehrgeizig, sie will das Spiel unbedingt gewinnen", sagt Löwen-Coach Marco Kurz.

Der 39-Jährige ist optimistisch, dass die Punkte in München bleiben. „Wir müssen genauso dominant wie in den letzten beiden Heimspielen auftreten, uns genauso viele Chancen erarbeiten, aber sie diesmal auch nutzen." Gegen Oberhausen und Augsburg blieb sein Team ohne eigenen Treffer, obwohl sie sich eine Vielzahl von Möglichkeiten erarbeitet hatte. Kurz möchte dieses Problem aber nicht allein am Angriff festmachen. „Auch Mittelfeldspieler hatten gute Chancen, und bei Standards rücken auch die Abwehrspieler mit auf", verteidigt er seine Stürmer. „Jeder im Team ist gefragt, diese unbändige Gier, Tore zu schießen, an den Tag zu legen." Teilweise seien die Angriffe auch nicht gut zu Ende gespielt worden, „aber auch die Gäste-Torhüter haben in diesen beiden Spielen einen überragenden Tag gehabt", so Kurz.

Für den Ex-Profi ist es erst einmal wichtig, „dass wir überhaupt Chancen haben. Das ist Grundvoraussetzung. Wir müssen jetzt die Entwicklung nehmen, dass wir diese auch nutzen." Von „Arena-Fluch" will Kurz deshalb auch nichts wissen. „Für uns ist es ein besonderer Ansporn, dass wir die letzten beiden Heimspiele verloren haben. Gegen Wehen Wiesbaden wollen wir unbedingt die drei Punkte holen und erst dann aufs nächste Spiel schauen."

Vor dem Team aus der hessischen Landeshauptstadt zeigt Kurz den nötigen Respekt. „Es ist ein schwer zu spielender Gegner, sehr kompakt und robust, eine Mannschaft, die nicht viele Spiele verloren hat." Insgesamt fünf und damit eins weniger als die Löwen. „Sie haben aber auch nicht viele gewonnen", fügt der Löwen-Coach hinzu. Genauer gesagt sogar nur zwei, davon keins auf fremden Plätzen. Durch die Auswärtsschwäche und die wenigen Siege rangiert das Team aus der hessischen Landeshauptstadt derzeit auf dem drittletzten Tabellenplatz. Gleichzeit ist es seit fünf Spielen unbesiegt - vier Remis und ein Sieg brachte diese Serie. Der einzige Dreier gelang ausgerechnet gegen den damaligen Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern mit 4:2 in der heimischen Brita-Arena.

„Der Sieg in Rostock war gut für den Kopf", sagt Mathieu Beda mit Blick auf die letzte Auswärtspartie, „unsere Konzentration gilt jetzt dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden." Der Franzose rechnet mit einer Wiedergutmachung und drei Punkten. „Wir haben die Woche über gut gearbeitet, die Mannschaft ist fit. Wir sollten nach vorne schauen und nicht mehr über die beiden Heimniederlagen nachdenken", so seine Empfehlung.

Mit welchem Personal die Löwen am Sonntag auflaufen steht bis auf zwei Positionen fest. Kurz macht sich nur noch Gedanken, ob Markus Thorandt nach verbüßter Gelbsperre ins Team zurückkehrt und wer neben Benjamin Lauth stürmt. Zuletzt hatte sich der Trainer für Antonio Di Salvo und gegen José Holebas und Youngster Manuel Schäffler entschieden. „Bei Manuel ist es normal, dass er aufgrund seines Alters noch Leistungsschwankungen hat", nimmt er den 19-jährigen U20-Nationalspieler in Schutz. Ansonsten hat Kurz die Qual der Wahl, denn bis auf die langzeitverletzten Markus Schroth, Lars Bender, Danny Schwarz und Daniel Bierofka sind alle fit.

Auch bei den beiden Letztgenannten deutet sich eine baldige Rückkehr an. Während Danny Schwarz bereits wieder voll mit dem Team trainiert, stellt Kurz in Aussicht, das Bierofka „eventuell schon nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigt". Auf die Frage, ob er darüber überrascht sei, wie schnell der Genesungsprozess beim Kapitän nach dessen Bandscheiben-OP verlaufen sei, meinte der Coach. „Ich habe nichts anderes bei ihm erwartet. Daniel ist ein Topprofi, der in jeder Sekunde alles dafür tut. Wir sind sehr zufrieden mit seiner Reha-Phase zum jetzigen Zeitpunkt."

Erstmals gab Trainer Kurz öffentlich bekannt, wie die Winterpause für die Profis aussehen wird. Genau 14 Tage bekommt das Team trainingsfrei. Die letzte Übungseinheit im alten Jahr findet am Freitag, 19. Dezember, 10 Uhr, statt. In 2009 wird der Coach seine Mannen erstmals am Samstag, 3. Januar, aufs Feld bitten. Von 9. bis 16. Januar absolvieren dann die Löwen-Profis ihr traditionelles Trainingslager auf der Kanareninsel Teneriffa.


Mögliche Aufstellungen1860: 12 Tschauner - 4 Hoffmann, 19 Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B. Schwarz - 6 Beda - 33 Johnson, 17 S. Bender - 18 Gebhart - 11 Lauth, 9 Di Salvo.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 13 Jungwirth, 14 Holebas, 16 Thorandt, 25 Ledgerwood, 26 Baumgartlinger, 27 Schäffler, 28 Eberlein.
Nicht dabei: 7 Bierofka (Aufbautraining nach Bandscheiben-OP), 8 D. Schwarz (Aufbautraining nach Knie-OP), 21 Schroth (Aufbautraining nach Knie-OP), 20 Burkhard (Muskelprobleme), 22 L. Bender (Reha nach Syndesmosebandriss), 24 Kucukovic (U23-Kader), 29 Krauss (3. TW).

SVWW: 31 Walke - 14 Nakas, 5 Kopilas, 16 Glibo, 19 Kokot - 11 Siegert, 8 S. Schwarz, 36 Panandetiguiri, 21 Koen - 9 Schmidt, 25 Diakité.
Ersatz: 1 Richter (Tor) - 3 Barg, 4 Simac, 7 Ziegenbein, 10 Catic, 15 Ahanfouf, 18 Lakicevic, 26 Hollmann, 30 Bick, 33 Xie.
Nicht dabei: 6 Jeknic (Meniskusprobleme), 13 König (Gelbsperre), 20 Orahovac (Oberschenkelprobleme), 22 Amstätter (Muskelfaserriss).

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin); Assistenten: René Hammer (Ranis), Martin Bärmann (Leipzig).