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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Archiv 2008/2009
60er-Michl ( gelöscht )
Beiträge:

30.11.2008 21:57
Löwen verschenken 3:0-Führung gegen Wehen Wiesbaden Antworten



Timo Gebhart im Luftduell mit Wehens Abwehrspieler Torge Hollmann

In den letzten 20 Minuten verspielten die Löwen eine komfortable 3:0-Führung gegen den SV Wehen Wiesbaden, die bis dahin nur eine Chance besaßen. Die Aufholjagd der Hessen leitete Benjamin Schwarz durch ein Eigentor ein. Sanibal Orahovac traf zum Anschlusstreffer, ehe Benjamin Siegert mit einem Flachschuss aus 18 Metern in der 90. Minute den Ausgleich erzielte.

Personal: Löwen-Cheftrainer Marco Kurz musste im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden lediglich auf Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Markus Schroth (Aufbautraining), Lars Bender (Syndesmosebandriss) und Christoph Burkhard (Muskelfaserriss) verzichten. Danny Schwarz hatte sein Comeback am vergangenen Freitag in der U23 gegen Hessen Kassel (2:1) über 90 Minuten gegeben. In dieser Partie liefen aus dem Profi-Kader auch Markus Krauss, Alexander Eberlein und Mustafa Kucukovic auf.

Spielverlauf: Die Löwen dominierten vom Anpfiff weg die Partie. Bereits nach etwas mehr als zwei Minuten lag der Ball im Gästetor. Gregg Berhalter hatte einen Freistoß fünf Meter vorm rechten Strafraumeck mit links vors Tor gezogen, Torben Hoffmann kam am Torraum frei zum Kopfball, traf ins Wehener Netz, aber Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Treffer nicht, weil er ein Foul von Mathieu Beda zuvor gesehen haben wollte (3.). Aber die Löwen ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Drei Minuten später das 1:0 - diesmal regulär - durch einen tollen Spielzug. Sven Bender kam kurz hinter der Mittellinie an den Ball, überlupfte die Wehener Abwehr, Benjamin Lauth lief alleine auf Keeper Alexander Walke zu, umspielte ihn vor dem Strafraum und traf ins leere Tor (6.). Beinahe wäre Lauth kurze Zeit später der zweite Treffer gelungen. Nach einem weit in die SVWW-Hälfte geschlagenen Ball köpften sich die beiden Innenverteidiger gegenseitig an, das Leder sprang Richtung Wehener Tor, Lauth lief erneut auf Walke zu, doch diesmal konnte ihn der Torhüter abdrängen, sodass er nicht zum Abschluss kam (9.). Danach verloren die Löwen für 20 Minuten etwas den Faden. Das änderte sich mit dem 2:0. Erneut war es der starke Sven Bender, der sich kurz hinter der Mittellinie den Ball erkämpfte, sofort auf die linke Seite spielte, wo Gebhart sich den Ball erlief. Der 19-Jährige spielte zunächst an der Grundlinie Dajan Simac aus, zog in die Mitte, dribbelte am Torraum auch noch an Kristjan Glibo vorbei und schoss aus sechs Metern hoch ins lange Eck (34.). Zwei Minuten später die erste Chance für die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt. Benjamin Siegert flankte einen Freistoß von links mit rechts an den ersten Pfosten, Simac kam aus sieben Metern vollkommen frei zum Kopfball, doch das Leder ging weit übers Tor. Diese Szene war typisch für das Wehener Spiel, das nur nach Standards Gefährlichkeit ausstrahlte.

Obwohl Wehens Coach Christian Hock nach der Pause zwei neue Spieler brachte, änderte sich zunächst an der Überlegenheit der Weiß-Blauen nichts. Folgerichtig fiel in der 58. Minute das 3:0. Kurz vor der linken Außenlinie auf Höhe der Mittellinie konnte Fabian Johnson den Ball mit einem weiten Schlag nach vorne vor dem Aus retten, das Leder kam auf halblinks, wo sich Lauth im Laufduell resolut gegen Torge Hollmann durchsetzte, uneigennützig legte er anschließend am Strafraum vor Keeper Walke quer auf den mitgelaufenen José Holebas, der aus 14 Metern nur noch ins leere Tor eindrücken brauchte. Der überragende Sven Bender hatte das 4:0 auf dem Fuß, doch sein Schuss zwei Meter vor dem linken Strafraumeck mit rechts strich nur um Zentimeter übers rechte Kreuzeck (65.). In der 73. Minute lag plötzlich der Ball im Löwen-Tor. Siegert hatte einen Freistoß von der Mittellinie hoch Richtung linken Pfosten geflankt, Sandro Schwarz verlängerte nach rechts an den Torraum, wo Benjamin Schwarz vor Bakary Diakité klären wollte, aber das Leder aus fünf Metern ins eigene Tor bugsierte. Zehn Minuten später fast die gleiche Situation vorm 1860-Tor. Siegert flankte von links an den zweiten Pfosten, Sandro Schwarz verlängert in die Mitte, wo Sanibal Orahovac in den Ball grätschte und aus fünf Metern zum 2:3 traf (81.). Die Löwen versuchten in der Schlussphase nur noch, den knappen Erfolg über die Zeit zu bringen - und wurden bitter bestraft. In der letzten Minute der regulären Spielzeit sah Sandro Schwarz, dass die rechte Seite offen war. Der SVWW-Kapitän passte quer auf den heranstürmenden Siegert, die Löwen-Verteidiger griffen ihn nicht konsequent an, sodass er aus 18 Metern aus halbrechter Position zum Schuss kam und unhaltbar für Keeper Philipp Tschauner flach ins linke untere Eck zum 3:3 traf (90.). Danach war das Spiel gelaufen, die Gäste mit dem einen Punkt zufrieden, während die Sechziger unter den Pfiffen der Zuschauer nun völlig konsterniert wirkten.



Stimmen zum Spiel

Nicht nur die Löwen-Spieler wirkten nach dem 3:3 gegen Wehen Wiesbaden ratlos, auch Trainer Marco Kurz war konsterniert über die Leistung des Teams in der Schlussphase. „Was soll ich sagen?", fragte er in die Runde. Der 39-jährige Fußball-Lehrer sprach davon, dass die „Spielweise bis zum 3:0" aufgegangen sei. „Danach hat meine Mannschaft nichts mehr getan, war überheblich und pomadig und ist dafür bestraft worden. Das 3:3 fühlt sich nach der 3:0-Führung wie eine hohe Niederlage an. So etwas darf einfach nicht passieren, das ist ein Lernprozess für meine Mannschaft."

Gästecoach Christian Hock sah es ähnlich wie Kurz. „70 Minuten waren wir die klar unterlegene Mannschaft. Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden. Das 3:0 für Sechzig war völlig verdient." Den Treffer zum 1:3 bezeichnete der 38-Jährige als „glücklich". „Danach hat meine Mannschaft nachgelegt, sie hat Reaktion gezeigt und bis zur letzten Minute gefightet. Über die ersten 70 Minuten werden wir aber noch reden müssen." Sein Team ist jetzt seit sechs Spielen ungeschlagen, fiel aber auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. „Moralisch ist es ein wichtiger Punkt. Wir können damit nach dem Spielverlauf leben."

Löwen-Spieler Mathieu Beda analysierte das Spiel mit seinem unverwechselbaren französischen Akzent treffend: „Das war heute große Scheiße. Mir fehlen einfach die Worte, wenn du zu Hause gegen einen Gegner, der keine Chance hat, 3:0 führst und dann noch 3:3 spielst. Wir müssen jetzt schnell lernen", so das Fazit des 27-Jährigen. „Wir müssen analysieren, wie es überhaupt möglich war, in etwas mehr als 15 Minuten drei Tore zu bekommen. Ich denke, auch für die Fans ist das schwer zu verstehen. In jedem Spiel musst du bis zum Schluss konzentriert arbeiten." Beda ist froh, dass bereits am Freitag in Aachen die nächste Partie auf dem Programm steht, in der die Mannschaft Wiedergutmachung betreiben kann.

Auch Routinier Gregg Berhalter wirkte ratlos. „Wir hatten sie im Griff, aber in drei, vier Szenen hat bei uns die letzte Konsequenz gefehlt. Normalerweise müssen wir das Spiel mit drei Toren Unterschied gewinnen. So ist es eine Katastrophe. Mir fehlen die Worte!" Die Gäste hätten bis auf einen Standard in der 1. Halbzeit keine Möglichkeit gehabt, „und dann schießen sie aus drei Chancen drei Tore. Da ist echt der Wahnsinn!"

Dagegen freute sich Wehens Kapitän Sandro Schwarz über den Teilerfolg, wenngleich auch er die Mängel seiner Mannschaft gesehen hatte. „Kämpferisch war das in Ordnung, die ersten 70 Minuten haben wir aber nicht gut gespielt. Sechzig hat von Anfang an Druck gemacht. Wie wir aber zurückgekommen sind, das war klasse", so der zweifache Torvorbereiter. „Wir haben gewusst, dass nach einem Tor von uns noch etwas geht." Man habe die Unruhe auf den Rängen gespürt. „Die Zuschauer haben nach jedem Rückpass von Sechzig gepfiffen", sagte er als Begründung.

Der Schütze zum Ausgleich, Benjamin Siegert, konnte dem fünften Unentschieden aus den letzten sechs Spielen auf alle Fälle etwas Gutes abgewinnen. „Nach einem 0:3-Rückstand kann man sich über einen Punkt freuen, aber wir brauchen Siege, damit wir unten rauskommen."

ProjectSystem12 Offline

Admin


Beiträge: 5.408

30.11.2008 22:04
#2 RE: Löwen verschenken 3:0-Führung gegen Wehen Wiesbaden Antworten

Also DAS war echt bitter!

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