Die zurückgetretene Clinton-Wahlhelferin Geraldine Ferraro fühlt sich nach ihren umstrittenen Äußerungen über die schwarze Hautfarbe des demokratischen Rivalen Barack Obama falsch verstanden. «Tut es mir leid? Nein, nein, nein», sagte sie laut einem Bericht der US-Zeitung «New York Times» vom Donnerstag. «Es tut mir leid, dass es Leute gibt, die mich für rassistisch halten.» Darüber hinaus beschuldigte sie Obamas Wahlkampfteam, ihre Äußerungen bewusst misszuverstehen. Die Spendensammlerin für Hillary Clinton hatte zuvor gesagt, der schwarze Senator Obama «wäre nicht in seiner derzeitigen Position, wenn er weiß oder eine Frau wäre». Die Bemerkung hatte für Kritik aus dem Obama-Lager gesorgt.
«Das Obama-Lager greift mich an, um Sie zu verletzen. Das werde ich nicht zulassen», hieß es einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN vom Mittwoch zufolge in einem Brief Ferraros an Clinton. Sie habe sich zum Rücktritt entschlossen, um sich besser verteidigen zu können, sagte Ferraro. Sie war 1984 erste weibliche Vizepräsidentenkandidatin und außerdem in der Vergangenheit Kongressabgeordnete. Obama hatte die Bemerkung als «völlig absurd» zurückgewiesen.
Nach dem Wahlsieg Obamas im US-Bundesstaat Mississippi am Dienstag ist der Druck auf die ehemalige First Lady im Vorwahlkampf weiter gestiegen. Obama hat etwa 130 Delegiertenstimmen mehr hinter sich als seine Konkurrentin. Die nächste Vorwahl steht am 22. April im bevölkerungsreichen Bundesstaat Pennsylvania an.