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ProjectSystem12 Offline

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Beiträge: 5.408

24.04.2008 11:16
Der Wahlkampf geht weiter ... Antworten

Hillary Clinton zeigt noch einmal das ganze Repertoire einer virtuosen Wahlkämpferin: Sie hat von Arbeitsplätzen bis zur Alzheimer-Forschung für jeden etwas im Programm, sie verspricht „Kampf“ und „Sieg“, sie spricht aber auch in mildem Ton von „unseren Träumen“ und ihrem verstorbenen Vater, schluckt zweimal und scheint den Tränen nahe zu sein. Sie ist in Hochform. Mit dem klaren Sieg in Pennsylvania im Rücken wirkt sie wie beflügelt. Das Ende ihrer Rede geht im Jubel unter. Dann Klatschmarsch, Küsse, Konfetti.

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Clinton-Anhänger spenden wieder eifrig

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Mit 55 zu 45 Prozent der Stimmen setzte sich die frühere First Lady in Pennsylvania deutlicher durch, als die Meinungsforscher vorausgesagt hatten. Die Senatorin von New York gab sich
nach der Abstimmung am Dienstag siegessicher. „Manche haben mich schon ausgezählt, wollten, dass ich aufgebe“, rief sie ihren
jubelnden Anhängern zu. „Aber das amerikanische Volk gibt
nicht auf, und es verdient
eine Präsidentin, die das auch nicht tut.“ Nach ihrem Sieg konnte die 60-Jährige gleich einen weiteren Erfolg beim Spendensammeln feiern: Ihre Anhänger gaben ihr über ihre Website so viel Geld
wie in keiner Wahlnacht zuvor. Nach Angaben aus ihrem Wahlkampfteam kamen in weniger als vier Stunden 2,5 Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro) zusammen.
Obwohl Barack Obama, finanziell weit besser ausgestattet, in den letzten Wochen dreimal so viel TV-Spots schalten konnte wie Clinton, blieb er im bodenständigen Staat der Stahlarbeiter und Bauern chancenlos. Da die Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag auch in Pennsylvania anteilig vergeben werden, verteidigt Obama aber den größten Teil seines Vorsprungs in der Gesamtwertung aller „Primaries“.
Dennoch: Hillary Clintons dritter Sieg in Folge zeigt, wo Obamas Probleme liegen. Er gewinnt die Schwarzen und die Linken, die Studenten und die Akademiker, die Jungen und die Urbanen. Aber er verliert bei Gewerkschaftern, Arbeitern, bei der weißen Landbevölkerung, bei älteren Wählern und bei konservativen Demokraten. „Die Demokraten können im Herbst nur gewinnen, wenn sie in der Lage sind, Staaten wie Pennsylvania zu gewinnen“, sagt Hillary Clinton am Wahlabend. Das soll vor allem die Parteiführung und die womöglich entscheidenden „Superdelegierten“ aus dem Apparat der Partei nachdenklich machen: Ist Barack Obama vielleicht bei aller Begeisterung doch der falsche Kandidat? Die Mitarbeiter des Clinton-Teams tun noch in der Nacht das Menschenmögliche, um die Debatte um Obamas „Wählbarkeit“ neu anzufachen.
Doch auch das Team des 46-Jährigen schläft in dieser Nacht nicht. Seine Leute weisen gelassen darauf hin, dass Hillary Clinton praktisch keine Chance hat, Obama in den verbleibenden Wahlen einzuholen. Obama selbst gratulierte seiner Rivalin zu ihrem „großartigen Wahlkampf“, gab sich aber zugleich optimistisch. „Wir werden nicht nur die Vorwahlen gewinnen, wir werden nicht nur im November gewinnen. Wir werden dieses Land verändern und die Welt“, sagte er in Evansville im Bundesstaat Indiana, wo die nächste Vorwahl stattfindet. Sicher ist: Der schwarze Senator von Illinois wird am Ende mehr Staaten gewonnen haben, mehr Stimmen und mehr Delegierte. Mit welchem Argument will man ihm da die Nominierung verweigern?
Vor allem aber verbreiten die Obama-Leute wieder das Gerücht, der lange Wahlkampf schmälere die Chancen der Demokraten bei der Wahl am 4. November. „Wir verlieren zu viel Zeit. Es wird jetzt immer dringender, und je länger wir uns bekämpfen, desto mehr profitiert John McCain“, sagt David Axelrod, einer der engsten Berater von Barack Obama. „Es darf nicht länger um unseren Kampf gehen, es muss um den Wahlsieg im November gehen.“ Das klingt vorderhand plausibel, doch verfolgt Axelrod natürlich das Ziel, den Druck auf Clinton zu erhöhen.

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„Es schadet den Demokraten nicht“

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Ob seine Prämisse stimmt, dass ein immer längerer Vorwahlkampf den Demokraten schadet, ist keinesfalls sicher. Umfragen jedenfalls bestätigen das nicht: In der Umfrage des renommierten Gallup-Instituts liegen McCain und Obama, aber auch McCain und Clinton praktisch gleichauf - genau so wie vor sechs Wochen, als auch schon behauptet wurde, McCain sei der lachende Dritte dieses Zweikampfs. „Die schlechte Nachricht ist: Es geht immer noch weiter. Die gute Nachricht ist: Es schadet den Demokraten überhaupt nicht“, sagt Jonathan Cohn vom liberalen Magazin „The New Republic“.
„Es hängt auch einfach sehr davon ab, wie es weitergeht, ob es eine harte, aber faire Auseinandersetzung bleibt, oder ob es schmutzig wird“, sagt Kommentator Mark Shields. Bislang kann - anderslautenden Gerüchten zum Trotz - von einer „Schlammschlacht“ keine Rede sein. An amerikanischen Maßstäben gemessen, ist die Auseinandersetzung immer noch im normalen Rahmen, auch wenn sich der Ton in den letzten Wochen verschärft hat. Für Obama ist das das größere Problem, denn die direktere und persönlichere Auseinandersetzung passt schlecht zu seinem Wahlkampf der Hoffnung und des Neuanfangs.
„Der Wind hat sich gedreht“, jubelte Hillary Clinton am Dienstagabend. Ob das stimmt oder ob es nur eine Böe war, wird sich am 6. Mai in Indiana und North Carolina zeigen. Nach 15 Monaten Wahlkampf und 45 Vorwahlen geht der Zweikampf zwischen der ersten Frau und dem ersten Schwarzen als Präsidentschaftskandidaten weiter.

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