Josh Wolff, ein sympathischer Sportler, der sich leider bei den Löwen nicht entscheidend durchsetzen konnte.
Der TSV 1860 München gab am Montag, 19. Mai, bekannt, dass die Verträge von Josh Wolff (31) und Chhunly Pagenburg (21) nicht verlängert werden. Somit stehen sie für die Spielzeit 2008/2009 nicht mehr im Kader der Löwen.
US-Nationalspieler Josh Wolff, der seit 1. Januar 2007 34 Liga-Spiele (2 Tore, 7 Vorlagen) für den TSV 1860 absolvierte, verlässt den Klub nach 18 Monaten mit unbekanntem Ziel. „Klar bin ich enttäuscht, dass mein Vertrag nicht verlängert wurde. Ich hatte hier eine schöne, wenn auch wechselhafte Zeit. Die Stadt München, die Fans, die Mannschaftskollegen, das gesamte Umfeld - das hat schon sehr gut gepasst. Meine Familie und ich haben uns hier sehr wohl gefühlt."
Sein Saisonverlauf in der abgelaufenen Spielzeit vergleicht der in West Palm Beach geborene Stürmer mit dem der Mannschaft. „Mein Einstieg - vor allem die ersten Spiele in der Hinrunde - das war alles sehr gut. Irgendwann hatte ich dann Verletzungsprobleme, die mich immer wieder zurückwarfen."
Am Montag nach dem Morgentraining feierte Wolff, dessen Frau Angela im September den dritten Sohn erwartet, seinen Ausstand in der Kabine - stilecht bei Leberkas und Weißbier vom Fass, da er bereits am Mittwoch Richtung England zum Länderspiel der US-Nationalmannschaft im Wembley-Stadion fliegt. Bisher steht hinter seiner sportlichen Zukunft noch ein großes Fragezeichen. „Ich weiß noch nicht, wo ich künftig spielen werde. Mein Manager in den USA wird das regeln. Ich bin zuversichtlich, dass ich wieder zu einem guten Klub komme." Am liebsten würde Wolff weiter in Europa spielen. „Bei den Löwen war für mich das erste Mal außerhalb der Vereinigten Staaten. Es war eine lehrreiche Zeit." Er werde die eingehenden Angebote prüfen. „Ich kann mir vorstellen, in Deutschland zu bleiben. Aber auch Holland und Spanien sind für mich ein Thema. Natürlich ist die Major League Soccer immer eine Option."
Wolff, von dem viele sagen, dass er von seiner Spielweise eher in eine Liga passe, in der mehr Wert auf technischen Fußball als in der Zweiten Liga gelegt wird, glaubt fest an seine eigenen Fähigkeiten. „Ich denke, dass ich die Qualität habe. Aber im Profifußball gibt es manchmal Dinge, die einfach nicht passen. Und bei den Löwen hat es nicht hundertprozentig gestimmt. Das muss man akzeptieren, so etwas ist normal im Leben."
An seinem letzten Arbeitstag bei den Sechzigern hat sich Wolff nochmals eine Trikot-Kollektion der Weiß-Blauen in allen Variationen gesichert - kurz- und langarm Trikots, Trikots mit Liga- und Pokal-Logo, Heim- und Auswärts-Jerseys. Gleichzeitig schenkte er zum Abschied Teammanager Robert Hettich sein Game Winning Trikot aus seinem 50. Länderspiel für die US-Nationalmannschaft gegen Polen (3:0). Dieses wird einen Ehrenplatz in dessen Büro an der Grünwalder Straße erhalten.
Ebenfalls kein weiterführendes Angebot vom TSV 1860 München erhielt Chhunly Pagenburg, der in der Winterpause vom 1. FC Nürnberg auf Leihbasis zu den Löwen kam. Fünfmal spielte er bei den Profis (kein Tor, keine Vorlage), achtmal in der Regionalliga Süd für die Löwen-Reserve (2/0). Nach dem Abstieg der Franken wird der 21-Jährige zum Club zurückkehren.
Beiden Spielern wünscht der TSV 1860 auf ihrem zukünftigen sportlichen Weg alles Gute und Erfolg. Zuvor standen bereits Lukasz Szukala (Alemannia Aachen) und Björn Ziegenbein (SV Wehen Wiesbaden) fest.