Am Montag trifft sich der Aufsichtsrat des TSV 1860 München zu einer außerordentlichen Sitzung. Die allgemeine Erwartung: Da tut sich was in der „P-Frage". Dazu das BILD-Interview mit dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden Prof. Dr. Peter Lutz (52).
BILD: Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation?
Lutz: „Die Gesamtsituation des Vereins und der KGaA ist sehr kritisch. Wir verzeichnen einen Vertrauensverlust von allen Seiten."
BILD: Von welchen Seiten genau?
Lutz: „Von Mitgliedern, Fans und Sponsoren."
BILD: Wie macht sich dieser Vertrauensverlust bemerkbar?
Lutz: „Durch zahlreiche E-Mails und Anrufe von besorgten Mitgliedern und Fans. Außerdem sieht man an der Reaktion von Trenkwalder, dass die Sponsoren nicht gewillt sind, alles mitzutragen. Das sehen übrigens auch andere wesentliche Sponsoren so. Wir müssen die Probleme mit mehr Verstand und weniger emotional angehen."
BILD: Am Montag tagt der Aufsichtsrat. Was passiert?
Lutz: „Unser hauptsächliches Ziel ist, die Situation gemeinsam zu analysieren, die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, zu erörtern und nach Möglichkeit die ersten Schritte zu Konsolidierung einzuleiten."
BILD: Alles redet aber darüber, dass am Montag die P-Frage entschieden wird...
Lutz: „Das ist natürlich denkbar, aber nicht Hauptzweck dieser Sitzung. Dazu kommt: Alle Spekulationen über Personen und Persönlichkeiten sind im Moment überhaupt nicht hilfreich, gerade wenn sie in der Öffentlichkeit stattfinden. Das hält Leute, die gewillt sind, dem Verein zu helfen - und davon gibt es, Gott sei Dank, sehr viele - eher von ihrer Hilfeleistung ab." Interview von Thomas Ernstberger (BILD)