Vom TSV 1860 verabschiedet hatte sich Stefan Ziffzer vor zehn Tagen mit einem Fanschal um den Hals sowie der Ankündigung, nun werde er die Befehle seiner Frau ausführen, bis hin zum Mähen des Rasens. Letzteres war ein typisches Ziffzer-Bonmot, Ersteres die finale Provokation seines Vorgesetzten. Auch Albrecht von Linde schmückte sich gerne mit der Strickware.

Offensichtlich ist der Rasen gemäht und auch sonst alles gerichtet in Ziffzers Garten, denn nun hat sich der geschasste Finanzchef aus dem Off gemeldet. Dem Internetportal „Focus online" verriet er: „Ich will zurück zu 1860." Schriftlich hat er dem Präsidium bereits mitgeteilt, dass er keinen Grund sieht, die fristlose Kündigung zu akzeptieren. Seine wüste Beschimpfung des Präsidenten sei nur ein Hilferuf gewesen, argumentiert er. Eine Aktion im Sinne des Vereins also, wenn man ihn richtig versteht.

Bei den Löwen ist die Aktion etwas anders angekommen. Ziffzer habe „eine rote Linie überschritten", sagt Vizepräsident Franz Maget, allein deshalb sei eine Rückkehr schon ausgeschlossen. Auch aus Sponsorenkreisen ist zu hören, dass die jüngsten Auftritte des Ex-Geschäftsführers, besonders sein selbstherrlicher Abgang am Dienstag vergangener Woche, auf wenig Sympathie gestoßen sind.

Im Verein wird vermutet, dass es Ziffzer bei seinem Vorstoß keineswegs um die Fortsetzung seiner Tätigkeit geht, sondern um ein juristisches Manöver im Hinblick auf ein Treffen vor dem Arbeitsgericht. Bis es so weit ist, müssen die Löwen aber noch ganz andere Problemfelder bestellen.
Marc Beyer (Münchner Merkur)