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 Archiv 2008/2009
ProjectSystem12 Offline

Admin


Beiträge: 5.408

24.08.2008 23:57
Desolate Löwen-Vorstellung vor der Pause Antworten

Quelle: TSV 1860 Muenchen
Zwei grundverschiedene Halbzeiten endeten bei der Heimpremiere der Löwen mit einer 1:2-Niederlage gegen den FSV Mainz 05. Miroslav Karhan hatte die Rheinhessen in der 7. Minute in Führung gebracht, Nikolce Noveski erhöhte auf 2:0 (32.). Den Weiß-Blauen gelang kurz nach der Pause nur noch der Anschlusstreffer durch Mustafa Kucukovic (47.) in einem Spiel, in dem sie in den ersten 45 Minuten vollkommen von der Rolle waren.

Personal: Löwen-Cheftrainer Marco Kurz musste gegen Mainz auf Berkant Göktan (Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrom), Markus Schroth (Aufbautraining), Lars Bender (Muskelprobleme) und Benjamin Schwarz (Trainingsrückstand nach Knieproblemen) verzichten. Florian Jungwirth, Christoph Burkhard, Manuel Schäffler, Alexander Eberlein und Markus Krauss sammelten am Freitag zuvor Spielpraxis in der U23, die 0:1 gegen Eintracht Frankfurt im Grünwalder Stadion verlor.

Spielverlauf: Die Löwen begannen überraschend nervös mit vielen Fehlpässen im Aufbauspiel und Stellungsfehlern in der Defensive. Fast folgerichtig gerieten sie in Rückstand. Ein weiter Einwurf der Mainzer fast an der Mittellinie auf der linken Seite, Berhalter verschätzte sich, unterlief den Ball. Srdjan Baljak nahm das Leder auf, legte im Strafraum quer auf den völlig freistehenden Miroslav Karhan, der aus zehn Metern zum 1:0 traf (7.). Die Weiß-Blauen waren lediglich nach Standards gefährlich. In der 15. Minute flankte Daniel Bierofka einen Freistoss von halbrechts vors Tor, Markus Thorandt kam aus sieben Metern völlig unbedrängt zum Kopfball, wuchtete das Leder aber über den Querbalken. Gerade Thorandt hatte in der Defensive einen schweren Stand. Oft musste sich der Verteidiger auf der rechten Seite gleich zwei Angreifern (Baljak und Amri) erwehren. Trotz guter Möglichkeiten der Mainzer aus dem Spiel heraus fiel auch das 2:0 nach einer Standardsituation. Markus Feulner hatte einen Freistoss fast von der rechten Außenlinie in den vorderen Löwen-Strafraum geflankt, ein Mainzer verlängerte den Ball mit dem Kopf ans lange Eck, wo das Leder Mustafa Kucukovic im Zweikampf mit Niko Bungert an den Fuß sprang und Nikolce Noveski vor die Füße fiel. Mit der Hacke beförderte der Innenverteidiger den Ball anschließend aus drei Metern über die Linie (32.). Beinahe wäre den Rheinhessen vor der Pause sogar das 3:0 nach einem mustergültigen Konter gelungen. Florian Heller hatte auf Feulner durchgesteckt, der diesmal über die linke Angriffsseite kam. Der zweifache Torschütze vom 1. Spieltag lief alleine auf Philipp Tschauner zu, wollte ihm aus zwölf Metern den Ball durch die Beine schieben, aber der Keeper hatte aufgepasst, wehrte den Schuss - auch mit etwas Glück - ab. Mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedeten die Löwen-Fans ihr Team in die Kabine.

Nach der Pause stand endlich eine Löwen-Mannschaft auf dem Platz, die sich diesen Namen auch verdiente. Von Beginn an wurde Druck gemacht und aggressiv in die Zweikämpfe gegangen. Der Lohn war der Anschlusstreffer in der 47. Minute. Bierofka drehte einen Freistoss aus halblinker Position Richtung zweiten Pfosten, Thorandt verlängert per Kopf aufs kurze Eck, wo Kucukovic aus einem Meter Entfernung das Leder aus der Luft ins Netz zum 1:2 hämmerte. Nun war Leben in der Bude, die Fans feuerten ihre Mannschaft frenetisch an. Drei Minuten später lag der Ball erneut im Netz (Kucukovic hatte getroffen), doch Schiedsrichter Michael Weiner entschied zu Recht auf Abseits. Drei Minuten später eine Freistoss-Chance für die Löwen aus halbrechter Position. Berhalter hob das Leder mit links über die Mauer, aber genau aufs rechte Kreuzeck des Mainzter Tores (53.). Nach diesem Zwischenspurt der Löwen konnten die Mainzer ihre Defensive wieder ordnen, kamen in der 58. und 59. Minute ihrerseits zu einer Doppelchance. Heller setzte sich auf rechts durch, legte von der Grundlinie zurück auf Chadli Amri, dessen Schuss aufs lange Eck wurde aber von einem 1860-Verteidiger gerade noch geblockt. Eine Minute später düpierte Felix Borja im Strafraum erst Mathieu Beda, dann Berhalter, zögerte dann aber mit dem Schuss zu lange, sodass Beda noch den Fuß dazwischen bekam. In der 67. Minute forderten die Löwen Elfmeter, als Timo Gebhart bei seinem Schussversuch im Mainzer Strafraum von Peter van der Heyden von hinten behindert wurde und übers Tor zielte, aber die Pfeife von Schiri Weiner blieb trotz heftiger Proteste stumm. In der Folge wogte die ausgeglichene Partie hin und her, beide Teams spielten mit offenem Visier, aber ohne deutliche Möglichkeiten zu produzieren. 1860-Coach Marco Kurz löste durch die Hereinnahme von Antonio Di Salvo für Innenverteidiger Berhalter in der 77. Minute noch die Viererkette auf, doch zur Initialzündung wurde diese Maßnahme nicht. Die Mainzer spielten in der Schlussphase die knappe 2:1-Führung relativ sicher nach Hause.


Stimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Marco Kurz sprach von einer „hochverdienten Niederlage". Beim 0:1 hätte sein Team gravierende Fehler gemacht. „Danach waren wir enorm verunsichert. Ich kann mir das überhaupt nicht erklären. In der 1. Halbzeit waren wir lediglich bei Standards gefährlich." Erst als die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand stand, hätte sie sich auf ihre Tugenden besonnen. „Plötzlich wurde der Ball gefordert und mutig nach vorne gespielt", so der 39-Jährige. Für ihn war dieses Spiel wegen der Spielweise vor der Pause absolut ernüchternd. „Du brauchst gegen Mainz 90 Minuten, um bestehen zu können. Eine Halbzeit reicht nicht aus, deshalb ist die Niederlage verdient."

Jörn Andersen, Trainer der Mainzer, machte seiner Mannschaft im Gegenzug ein zweifaches Kompliment. „Erstens, wie sie in der 1. Halbzeit aufgetreten ist. Da hat das Team taktisch gut gespielt, sehr gut verschoben und genau das umgesetzt, worüber wir uns die ganze Woche unterhalten haben. Zweitens, das Verhalten nach dem Anschlusstreffer. Alle hatten gedacht: Jetzt geht's wieder los. Aber die Mannschaft hat das 2:1 souverän über die Bühne gebracht und dabei noch nach vorne gespielt."

Löwen-Kapitän Daniel Bierofka hatte keine Erklärung für den Auftritt in der 1. Halbzeit parat. „Wir waren viel zu passiv, jeder hat sich versteckt", so der 29-Jährige. „Wir müssen jetzt nach Ahlen fahren, um dort drei Punkte zu holen." Trotzdem hat er Hoffnung. „Wenn wir uns aufgegeben hätten, wäre ich pessimistisch. Jetzt müssen wir mal 90 Minuten Gas geben", fordert Bierofka. „Das erste Tor nach einem Einwurf, das zweite nach einem Freistoss - wieder zwei Standards", musste er feststellen. „Das hatten wir ganz klar unter der Woche angesprochen."

Auch Torhüter Philipp Tschauner sprach Tacheles: „Wir haben die ersten zwei Spiele verloren. Das kann nicht unser Anspruch sein. Jetzt müssen wir in Ahlen gewinnen." Der Keeper hat erkannt, dass die Mannschaft im Moment nicht ihr Leistungspotenzial abrufen kann. „Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen und am Sonntag in Ahlen den Arsch aufreißen. Es kann nicht sein, dass wir so ängstlich und nervös wie in der 1. Halbzeit auftreten. Wir müssen selbstbewusst, aber nicht arrogant ins Spiel gehen."

Für Neuzugang Mathieu Beda war die 1. Halbzeit „gar nichts". „Wir wollten alle Fußball spielen, haben aber in den ersten 45 Minuten vergessen, dass dazu auch Kampf und Laufbereitschaft gehört. Vielleicht hatten wir nach dem ersten Fehler etwas Angst. Irgendwie waren wir total verunsichert."

Ähnlich sah es auch Geschäftsführer Stefan Reuter. „Die 1. Halbzeit war sehr schlecht. Wir waren extrem nervös, haben uns die beiden Treffer quasi selbst reingelegt." Für ihn sei es überhaupt nicht nachvollziehbar, wie das Team nach den Trainingseindrücken und der Vorbereitung eine solche Halbzeit abliefern kann. „Da war überhaupt kein Leben drin. Die Spieler müssen sich die Frage stellen lassen, wieso sie ohne Mumm auf den Platz gehen." Der Welt- und Europameister fordert mehr Spielfreude - und nicht erst nach einem 0:2-Rückstand. „Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung. Deshalb kann man dem Trainer auch keinen Vorwurf machen." Reuter musste aber zugeben, dass das Team bisher den Beweis schuldig blieb, dass es besser als in der vergangenen Saison ist. Über Konsequenzen wollte er direkt nach dem Spiel nicht reden. „Da muss ich erst mal eine Nacht darüber nachdenken, wie man auf die Leistung der Mannschaft in der 1. Halbzeit reagieren kann. Aber ich sehe jetzt alle in der Verantwortung: Spieler, Trainer und mich."

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