Kapitän Benny Lauth und Trainer Marco Kurz

Nur sechs Stunden nach der Bus-Ankunft an der Grünwalder Straße 114 standen die Löwen bereits wieder auf dem Platz - zum Auslaufen. Abgekämpft und müde nach der siebenstündigen Fahrt vom Niederrhein an die Isar drehten die Löwen Runde um Runde am Trainingsgelände.

„Wir haben zu schwach begonnen und waren erst nach 20 Minuten gleichwertig", resümierte Trainer Marco Kurz nach der rund anderthalbstündigen Trainingseinheit. „Aachen war einen Tick reifer", musste Kurz gestehen. Aufwand und Ertrag stünden in keinem Verhältnis, kritisierte der 39-jährige Fußballlehrer. „Aber die Mannschaft hat in Aachen alles dafür getan, um das Spiel zu drehen." Jetzt liege „die volle Konzentration" auf dem Derby gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Sonntag, 14. Dezember, 14 Uhr in der Allianz Arena. „Die Mannschaft wird sich zerreißen", verspricht Kurz, damit die Vorrunde mit einem Erfolgserlebnis versöhnlich abgeschlossen werden kann.

Den erst 19-jährigen Manuel Schäffler, der acht Minuten vor dem Ende den 1:1-Ausgleich mit jungendlichem Leichtsinn vergab, nahm Kurz väterlich in Schutz. „Junge Spieler müssen bei uns früh eine Rolle übernehmen, die natürlich erst mal schwierig ist." Gleichwohl bekämen die jungen Löwen früh die Gelegenheit, ihre Visitenkarten im Profifußball abzugeben. „Mit mehr Spielpraxis können sie sich schneller entwickeln. Ich bin überzeugt, dass Manuel so eine Chance in einem Vierteljahr blind verwandelt." Die Niederlage also an Schäffler festzumachen, sei falsch. „Klar, der Abschluss war schwach. Aber wir hatten auch vorher schon gute Möglichkeiten zum Ausgleich."

Eine davon besaß Kapitän Benny Lauth, der befand, dass die Qualität im Kader gut sei, „aber es fehlt uns noch ein Tick, um ganz oben heranzukommen. Das hat auch das Spiel in Aachen wieder gezeigt". Und das habe auch mit den vielen Langzeitausfällen „wichtiger Spieler" wie Daniel Bierofka, Lars Bender, Markus Schroth und Danny Schwarz zu tun, stellte Lauth fest. „Die fehlen uns zwar aus unterschiedlichen Gründen, aber sie fehlen." Unter dem Strich habe die Mannschaft in der Vorrunde „einfach zu viele Punkte verschenkt". Dem bayrischen Derby gegen den Club fiebert auch Lauth entgegen. „Wir haben jetzt gegen Nürnberg eine gute Chance, mit einem Dreier die Fans glücklicher zu machen und mit einer guten Stimmung in die Winterpause zu gehen. Deshalb ist es ganz wichtiges Spiel für uns, das wir unbedingt gewinnen wollen."