Schöne Bescherung für 1860: Gebhart weg !
Der klamme Münchner Zweitligist muss schon wieder Talente verkaufen - Auch Eberlein geht!
Löwen-Fans tut das richtig weh: Kurz vor Weihnachten ist offenbar der befürchtete Abgang von 1860-Supertalent Timo Gebhart (19) beschlossene Sache. Schon in der Rückrunde könnte er für Stuttgart auflaufen. Wie die „Bild“-Zeitung meldet, gibt es sogar schon einen Termin für einen Laktat-Test (4. Januar). Das Blatt zitiert Gebharts Berater Egon Flad mit den Worten: „Es ist noch nichts fix. Aber es zeichnet sich was ab.“
Gebharts Verkauf wäre mehr als ein gewöhnlicher Transfer. Der TSV 1860 München ist seit geraumer Zeit arm, aber sexy, um ein geflügeltes Wort von Berlins regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit zu benutzen: Auf der einen Seite bedrohliche Geldsorgen, auf der anderen eine Mannschaft, die mit jungen Aufsteigern gespickt ist. Die aktuelle Löwen-Mannschaft ist die jüngste aller Zeiten (Durchschnittsalter 22 Jahre). Da könnte etwas Großes heranwachsen - wenn der Kader nicht vorher von den Spielervermittlern dieser Welt geplündert wird. Genau danach sieht es aber nun aus. Auch Abwehrspieler Alexander Eberlein (20/neun Zweitligaspiele) verlässt die Mannschaft und wird von 2009 an für den Drittligisten SV Sandhausen spielen. Das gaben die Sechziger gestern bekannt.
Den dribbelstarken Mittelfeldspieler Gebhart (37 Zweitliga-Spiele) halten viele für eines der größten Talente im deutschen Fußball. Mit der U19 wurde er im Juli Europameister. Beim 3:1 im Finale spielte er überragend und schoss selber ein Tor. Auch Dortmund, Hoffenheim und Werder hatten ein Auge auf ihn geworfen. Für Stuttgart spricht, dass der Club seit Jahren dafür bekannt ist, junge Spieler in der Bundesliga einzusetzen, und dass Stuttgart von seiner Heimat Memmingen nicht viel weiter entfernt ist als München - und für den VfB spricht vor allem, dass Manager Horst Heldt für Gebhart (Vertrag bei 1860 bis 2010) angeblich drei Millionen Euro Ablöse hinblättert.
„Wir werden alles tun, um ihn zu halten“, hatte Manager Stefan Reuter noch Ende Oktober versprochen. Auf der 1860-Delegiertenversammlung vier Wochen später rückte er davon schon ab: „Es ist illusorisch, dass wir gegenüber Top-Clubs immer sagen können: Nein, wir verkaufen nicht.“ Denn die Löwen drücken 6,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Noch schlimmer: In dieser Saison laufen drei Millionen Euro Verlust auf, unter anderem wegen der ungeliebten Allianz Arena. Der bis 2025

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Einer kehrt zurück

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laufende Mietvertrag für das viel zu große Stadion soll die Löwen pro Saison rund 5,3 Millionen Euro kosten - die Arena droht die Zukunft aufzufressen.
Mit Florian Jungwirth (19/33 Regionalligaspiele) und den Bender-Zwillingen Lars und Sven (19/47 bzw. 55 Zweitligaspiele) wurden drei weitere Löwen neben Gebhart U19-Europameister. Angreifer Manuel Schäffler (19/16 Zweitligaspiele) stand für das Turnier auf Abruf, Fabian Johnson (21/73 Zweitliga-Spiele) spielte bereits für die U21. Auch diese fünf stehen auf den Notizzetteln der großen Clubs, die aus der Finanznot von 1860 Kapital schlagen wollen. Im schlimmsten Fall ist Gebhart nur der Anfang.
Dass die Löwen - ob nun aus Überzeugung oder purer Not - weiter auf die Jugend setzen, zeigt die Verpflichtung von Mittelfeldspieler Stefan Aigner. Der 21-Jährige kehrt nach einem Jahr in Burghausen und anderthalb Jahren bei Arminia Bielefeld zu den Münchnern zurück. „Ich habe mit vier Jahren bei den Löwen das Fußballspielen begonnen und alle Jugendmannschaften durchlaufen. Es ist klar, dass ich zu Sechzig eine besondere Beziehung habe“, sagte Aigner gestern.