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 Archiv Saison 2007/2008
ProjectSystem12 Offline

Admin


Beiträge: 5.408

16.11.2007 11:59
Hoenes Antworten

Letztlich kehrt alles zum Ursprung zurück. Und so landete die von Uli Hoeneß’ Ausraster befeuerte Debatte wieder beim Absender: dem Bayern-Manager. Einen offenen Brief haben die Münchner bereits geschrieben, um Großkopferte, Krawattenträger und Kuttenfans wieder zusammenzubringen. Und Uli Hoeneß blieb jetzt nichts anderes übrig, als über Uli Hoeneß zu sprechen.

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Bayern-Manager zeigt Reue

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Nicht über den mit Sachkenntnis planenden Manager, sondern den polternden Hitzkopf. „Ich würde morgen sicher nicht so emotional reagieren“, gestand er der „Abendzeitung“. Inhaltlich blieb der 55-Jährige aber bei seiner Linie: „Ich erwarte von den Fans in der Südkurve Respekt vor den Leuten, die
Business-Class und Logenkarten haben. Umgekehrt genauso.“ Denn das „ganze Gebilde FC Bayern und Allianz Arena“ funktioniere eben nur, wenn es diesen „Modus vivendi“ gebe.
„Leben und leben lassen“, sagt der Münchner, wenn auf dem Viktualien-Markt der Maroni-Verkäufer seine Cent zählt, während nebendran der Austern-Lieferant die Scheine glatt streicht. In der Allianz Arena ist der gesellschaftliche Mikrokosmos in all seinen Widersprüchen noch viel enger zusammengepresst: vom Millionär bis zum Hartz IV-Empfänger, vom Geschäftsmann bis zum Azubi.
Hoeneß hat dieses Verhältnis am Montagabend am Nockerberg eng zugespitzt: „Euch finanzieren die Leute in den Logen“, schrie er dem Fan Ralf Seeliger entgegen, der es gewagt hatte, gegen die schlechte Stimmung zu polemisieren. Und weiter: „Das Stadion hat 340 Millionen Euro gekostet, das ist mit den sieben Euro aus der Südkurve nicht zu machen.“ Ein Affront nicht nur gegen die Südkurven-Fans, sondern auch gegen die Logen-Inhaber. 90 000 Euro und mehr zahlen sie pro Jahr für das luxuriöse Vergnügen, Geschäftsfreunde zu Fußball-Spielen einzuladen und zu jedem Zeitpunkt die Loge als schickes Präsentationsobjekt nutzen zu können.
Die Lindner AG in Arnstorf gehört zu den 106 Logen-Inhabern. Finanz-Vorstand Dr. Ralf Lieb beantwortet Hoeneß‘ Polter-Auftritt so: „Wir sehen uns als Melkkuh. Ganz offensichtlich werden wir dort nicht gewollt, sondern geduldet. Das hat uns zu Denken gegeben.“ Es gehöre sich einfach nicht, solche Aussagen zu machen. „Wenn wir so etwas bei uns auf einer Hauptversammlung gegenüber unseren Aktionären zum Ausdruck bringen würden, können Sie davon ausgehen, dass wir am nächsten Tag verschiedenste Anfechtungsklagen im Haus hätten.“

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Lindner AG sieht sich als Melkkuh

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Dr. Lieb reagiert in gewisser Weise auch enttäuscht auf den Rekordmeister. Das Premium-Produkt Fußball und die packende Stimmung bei Live-Spielen, damit möchte sich die Lindner AG wie viele andere Konzerne bewusst bei ihren Geschäftsfreunden präsentieren. „Es kommt bei unseren Kunden sehr gut an. Wir verbinden es natürlich auch mit Werksbesichtigungen hier am Standort, erreichen eine größere Kundenbindung. Wie jede Marketingmaßnahme lässt sie sich nicht in Euro und Cent aufrechnen.“
Der Finanzvorstand ist der Meinung, dass die Lindner AG gutes Geld zahle und daher beim FCB angesehen sein sollte. Aber: „Das ist offensichtlich in der Vereinsführung nicht bei allen der Fall.“ Auch Dr. Lieb ist Fußballfan und weiß selbstverständlich um den emotionalen Charakter des Spiels. Für Hoeneß’ von Adrenalin durchströmte Wutrede hat er dennoch „null Verständnis“. Der FC Bayern „ist ein Wirtschaftsunternehmen und wird auch wie ein Wirtschaftsunternehmen geführt“. Der FCB setzte 2006/2007 nach aktuellem Geschäftsbericht 225,8 Millionen Euro um. Da müsse sich ein gestandener Manager besser im Griff haben.
Auf mehr Akzeptanz stößt Hitzkopf Hoeneß dagegen bei den niederbayerischen Bayern-Fans. Sie können dem Manager, der den Club seit 1979 sportlich wie wirtschaftlich in Europas Fußball-Elite geführt hat, nichts lange nachtragen. Andi Öller leitet als Vorsitzender den Schaldinger Bayern-Fanclub „Mia san mia“. Aus seiner Sicht macht es Hoeneß nur menschlicher, wenn er ohne Rücksicht auf TV-Kameras sage, was er denke. „Der FC Bayern liegt ihm absolut am Herzen.“ In einer Internet-Umfrage von Sport 1 (18 000 abgegebene Stimmen) sahen das viele Teilnehmer ähnlich. 45 Prozent bewerteten Hoeneß‘ Ausbruch als gerechtfertigt.
Für die verhaltene Stimmung im Stadion macht der Chef des Passauer Vorstadt-Fanclubs besonders die auseinander gerissenen Südkurven-Fans und die Dreirang-Arena verantwortlich. „Bis ein Lied oben ankommt, haben die unten schon zu Ende gesungen.“ Manfred Wagner kennt diese Problematik nur all zu gut. Er ist Vorsitzender des Bad Griesbacher Fanclubs „Pomperlbuam“, in dem mehr als 700 Mitglieder treu hinter ihren Roten stehen. „Uli Hoeneß und der FC Bayern“, berichtet Wagner, „haben ja schon viel für die Fans gemacht, beispielsweise in der Südkurve die Sitzplätze rausgetan und mehr Platz für Stehplätze geschaffen.“ Den stillen Genießern, sprich dem Bayern-Anhang auf der Haupttribüne oder Gegengerade, möchte Wagner keine Vorschriften machen. Er formuliert lediglich einen Wunsch: „Es ist klar, dass nicht jeder mitschreit. Aber Hauptsache, die Haupttribüne werkelt auch bei der La Ola mit.“

Komentar: Ist es denn tatsaechlich auch fuer einen Manager so verteufelt schwierig, zuerst das Gehirn einzuschalten, bevor man das "dumme" Mundwerk oeffnet???

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